Als Bufdi Richtung Medizin

Bundesfreiwilligendienst im Dannenberger Krankenhaus

lk Dannenberg. Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) ist ein freiwilliges Engagement, eine Tätigkeit zum Wohle der Gemeinschaft. Er gibt jungen Menschen Gelegenheit, beruflich erste Eindrücke zu gewinnen, gibt Orientierung bei der Berufswahl. Die Tätigkeitsfelder der Bufdis, wie sie genannt werden, erstrecken sich auf soziale, ökologische, kulturelle oder sportliche Bereiche. In der Elbe-Jeetzel-Klinik (EJK) werden Bufdis regelmäßig eingesetzt. Einer voniIhnen ist Benedikt, 17 Jahre, aus Hitzacker. Er strebt eine Ausbildung zum Notfallsanitäter an und bereitet sich mit seinem Jahr beim BFD auf diese Ausbildung vor.

Welche Aufgaben haben Sie? Benedikt berichtet von seinem ersten Tag in der Klinik: „Zuerst wurde ich im Thema Hygiene geschult. Die Hygienefachkraft hat in einer einstündigen Unterweisung erklärt, worauf aus hygienischer Sicht besonders zu achten ist. Danach wurde mir das gesamte Gebäude gezeigt und ich konnte zusammen mit den Kollegen aus dem Transportdienst erste Arbeiten erledigen. Dazu gehören die Beförderung von Patienten, etwa vom Röntgen oder anderen Funktionsabteilungen auf die Station und zurück, oder das Holen und Bringen von medizinischen Unterlagen oder Laborproben. Ich wurde gut eingewiesen, bekam ein eigenes Telefon und fühlte mich gebraucht. Im Laufe des Jahres werde ich noch an anderer Stelle tätig sein. Mein Wunsch ist Station 2, die Innere Abteilung. Dort durfte ich schon gelegentlich helfen, Patientenwünsche zu erfüllen. Das Team der Abteilung ist sehr kollegial, die Hierarchien sind flach und man traut mir etwas zu. So durfte ich schon Patienten bei der Körperpflege helfen oder Mahlzeiten austeilen. Der Bundesfreiwilligendienst ist für mich eine gute Voraussetzung für meinen späteren Beruf. Ich rechne mir nach abgeschlossenem Jahr beim BFD größere Chancen aus, eine Ausbildungsstelle zum Notfallsanitäter zu bekommen.

Maureen, 18 Jahre aus Gartow am See ist von Anfang an auf Station 2 im Stationsdienst tätig. Sie wollte erst in den OP oder andere Abteilungen kennenlernen, hat dann aber großen Gefallen an der Arbeit auf Station 2 gefunden und bleibt dort auch bis zum Ende ihres Einsatzes. Was nicht ausschließt, dass sie auch einmal woanders aushilft, wenn es Engpässe gibt. Sie erzählt, dass sie gerne auch einmal den Nachtdienst kennenlernen möchte. Ob das möglich ist, ist gerade in der Abstimmung. Wenn Medikamente ausgegeben werden, schaut sie mit Interesse zu und recherchiert im Internet, welche Wirkung Medikamente haben oder was man unter einer Herzinsuffizienz genau versteht. Bei der Übergabe zwischen zwei Diensten schreibt sie sich genau auf, was es alles zu beachten gibt oder was in der Schicht zuvor vorgefallen ist, wer nüchtern bleiben muss oder wessen Entlassung bevorsteht. Wenn sie im Frühdienst ist, misst sie täglich um 11 Uhr unter Aufsicht Blutzucker bei den Patienten. Sie weiß jetzt, dass sie nach dem BFD gern eine Ausbildung zur Pflegefachfrau in der EJK anschließen möchte.

Daria ist 19 Jahre alt und möchte gern Medizin studieren. Zur Vorbereitung auf ihr Studium und zur Überbrückung möchte sie gern etwas Praktisches machen und dabei erfahren, wie ein Krankenhaus funktioniert. Sie hat ein Schulpraktikum an der EJK absolviert und ist seit Beginn ihres BFD auf der Station 1, im Bereich der Chirurgie, eingesetzt. Es gefällt ihr dort so gut, dass sie für den Rest der Maßnahme dort eingesetzt werden möchte. Besondere Lichtblicke sind für sie, wenn ein zunächst sehr kranker Patient deutliche Fortschritte macht. Es gibt aber auch negative Momente. Sie rät allen angehenden Bufdis, keine unrealistischen Vorstellungen zu haben – wofür manche Serien im Fernsehen verantwortlich sein könnten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert