„Auf die Jungs ist Verlass“

Männerteam restaurierte ehrenamtlich 18 Bänke in Schnackenburg

bv Schnackenburg. „Auf meine Jungs kann ich mich verlassen“, lacht die Bürgermeisterin der kleinsten Stadt Niedersachsens, Irene Brade, zufrieden beim Fototermin. „Ihre Jungs“, ein eingeschworenes Team von zehn Männern, haben ehrenamtlich sämtliche 18 alten Bänke der Stadt im Winter komplett überarbeitet und inzwischen wieder an Ort und Stelle aufgestellt. Sie haben die alten Eisengestelle von alter Farbe befreit, sandgestrahlt und neu lackiert,die hölzernen Latten für die Sitzflächen haben sie selbst zugeschnitten, behandelt und verschraubt.

Aber der Reihe nach: Matthias Köhler von der gleichnamigen Firma Köhler Rolladenbau war es, der die Idee hatte. „Unser Stammsitz, mein Elternhaus, ist in Schnackenburg, unser Firmenhauptsitz inzwischen in Wittenberge“, erklärt der Firmenchef, der auch das Holz besorgte: Die witterungsbeständige Douglasie wurde als Stamm in Wanzer gekauft und vor Ort gegattert. Das Holz wurde anschließend in Köhlers Werkstatt auf das benötigte Format zugeschnitten und mit Holzschutz behandelt.

In kleinen Arbeitsgruppen mussten zuvor die alten Bänke auseinandergenommen, die Gestelle anschließend sandgestrahlt und pulverbeschichtet werden. Die Teams bauten die Bänke anschließend wieder zusammen. Es sind mehrere Generationen von Bänken, erläutert Köhler: Es gibt ältere, die schon über 60 Jahre alt sind, und einige jüngere. Inzwischen sehen sie alle aus wie neu, „wobei eine neue Bank in dieser Qualität leicht einen vierstelligen Betrag kostet“, wie die Bürgermeisterin verrät.

In den wegen Corona klein gehaltenen Teams arbeiteten mit: Matthias und Max Köhler, Andreas und Sebastian Koch, Otto Gilberg, Jonny Boysen, Kai Bethge und Holger Rochow, Malte Elsner und Piere Plöttner ­­– zum Fototermin konnten nicht alle erscheinen.

„Wir haben alle Bänke mit einer Registriernummer und dem Stadtlogo versehen“, berichtet Irene Brade abschließend. Auch als Diebstahlschutz, weil in der Vergangenheit immer mal Bänke „Beine bekamen“. „Beliebt war der Holtorfer Deich – da kamen immer wieder Bänke weg“, erinnert sich Brade. Der ehemalige Bürgermeister Andreas Koch ergänzt: „Ja, das war immer so, ein bis zwei Bänke sind jedes Jahr verschwunden. Vor 20 Jahren hatten wir noch mehr Bänke.“

Das Restaurierungsteam war übrigens dasselbe, welches im vergangenen Jahr die große, die Linde umrundende Sitzbank auf dem Marktplatz neu gebaut hatte. Das Team, um das sie in der Umgebung durchaus beneidet werde, lacht Brade.

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