Hervorragendes Beispiel zur Wiederherstellung von Ökosystemen
lk Lenzen/Elbe. Derzeit werden Hunderte von Bäumen und Sträuchern im Gebiet der Lenzener Deichrückverlegung gepflanzt. Dadurch trägt das BUND-Auenzentrum Burg Lenzen zur Weiterentwicklung des seltenen Auwaldes im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe bei. Die Pflanzungen finden im MediAN-Verbundprojekt statt, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Das BUND-Auenzentrum setzt sich mit seinen Projektpartnerinnen und -partnern für die wertvollen, gefährdeten Refugien an unseren Flüssen ein. Diese sind sowohl wundersam wild und artenreich als auch unabdingbar für Hochwasservorsorge und Klimaschutz. Denn überflutete Auen halten nicht nur das Wasser zurück, sie speichern auch sehr viel Kohlenstoff in den Böden und der Vegetation. Intakte Auen sind also wichtig für Mensch und Natur, doch leider sehr selten in Deutschland. Auch an der Elbe sind nur noch 20 bis 30 Prozent ihrer ursprünglichen Auen vorhanden und vom einst prägenden Auwald ist nur noch ein Prozent übriggeblieben. Deswegen wurde das MediAN-Projekt kürzlich als „Hervorragendes Beispiel der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen“ ausgezeichnet.
Die jetzigen Pflanzungen dienen dem Lückenschluss und der großräumigen Entwicklung des Auwaldes. Dafür legt ein Forst- und Landschaftsbaubetrieb auf zehn Hektar insgesamt 20 Pflanzkreise aus heimischen Gehölzen an. Ein Teil der Setzlinge wird mit einer speziellen Pilz-Emulsion behandelt. Diese sogenannten Mykorrhiza-Pilze umwachsen die Wurzeln der Bäume und dringen bis in die kleinsten Hohlräume im Boden vor. Mit ihren feinen fadenförmigen Zellen vergrößern die Pilze die Oberfläche der Wurzeln enorm und helfen so den Bäumen, Wasser und darin gelöste Nährstoffe zu erschließen – das kann hinsichtlich die prognostizierten zunehmenden Trockenzeiten bedeutsam werden.