Behindert nach Alkohol in der Schwangerschaft

In Lüchow startet Supervisionsgruppe für Eltern, Pflegeeltern und Fachkräfte

pw Lüchow. Während ihre Altersgenossen vielleicht mit der Tür knallten, könne es sein, dass Betroffene von FASD in einem Wutanfall „das ganze Zimmer zerlegen“, erklärt Heiko Müller-Ripke. FASD ist die Abkürzung für die Fetale Alkoholspektrumstörung, die entstehen kann, wenn die werdende Mutter in der Schwangerschaft auch nur kleinste Mengen Alkohol trinkt. Sie gilt als die häufigste angeborene Behinderung, weiß FASD-Fachberater Müller-Ripke. Da es sich um eine Spektrumstörung handelt, sind die Behinderungen unterschiedlich stark ausgeprägt.

Kinder mit FASD seien oft normal intelligent, zeigten aber Verhaltensauffälligkeiten, weil ihr zentrales Nervensystem und ihr Gehirn geschädigt seien. Sie müssten bis zu achtmal mehr Energie aufbringen, um ihren Alltag zu bewältigen, was erkläre, wa­rum sie mit manchen Dingen überfordert seien. Darum sei es wichtig, betroffene Kinder und Jugendliche zu entlasten und ihnen die Chance zu geben, „ihre großartigen Seiten sichtbar werden zu lassen“. Wie das gelingen kann, dabei wollen Heiko Müller-Ripke und die Psychotherapeutin, Supervisorin und Fachberaterin in FASD-Pflegestellen Caroline Demling in einer neuen Supervisionsgruppe für Eltern, Adoptiv- und Pflege­eltern sowie pädagogische Fachkräfte helfen. Die Gruppe startet Anfang Februar.

Neben Infos im Umgang mit ihren Kindern sollen Eltern, Pflegeltern und Fachkräfte in der Gruppe aber auch Rückhalt und Unterstützung für sich selbst finden. Die FASD-Gruppe findet mittwochs statt – und zwar am 8. Februar, am 8. März, am 12. April, am 10. Mai und am 16. Juni von 9 bis 11.30 Uhr im evange­lischen Gemeindehaus in Lüchow. Dabei handelt es sich um eine feste Gruppe, die sich nach einem halben Jahr öffnet. Eine Anmeldung ist bis zum 27. Januar beim Eltern­forum unter (0 58 41) 27 62 möglich. Unter dieser Rufnummer gibt es auch Infos.

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