Besondere Begegnungen

Am Kneipp-Aktionstag: trotz Regens gute Stimmung

bv Hitzacker. Kneipp – es kommt darauf an, was man daraus macht, so hätte das Motto für den Kneipp-Aktionstag am Sonntag in Hitzacker heißen können. Kneipp hat zwar auch mit kaltem Wasser zu tun – gemeint ist aber nicht unbedingt der Regen, der große Teile des Programms buchstäblich ins Wasser fallen ließ. Die Anwesenden ließen sich die gute Stimmung davon nicht verhageln. Interessante Gespräche und besondere Begegnungen kamen trotzdem zustande – unter den schützenden Zeltdächern. Ätherische Flötenklänge geben dem Platz eine besondere Atmosphäre. Ihr Urheber, Flötist Andreas Ludwig, taucht auf, begleitet von Künstlerin Anna Breycha. Die beiden berichten von ihrem Leben im Himalaya und in Indien, welches sie wegen Corona – zumindest vorübergehend – aufgeben mussten.

Gut gelaunt zeigt sich Umweltwissenschaftlerin Yvonne Hollands. Sie bietet „Naturerleben für Kinder“. Ihre Schnuppersäckchen und Lauschdosen werden von den Kindern von Sibylle von Thienen untersucht. „Wir sind explizit für den Kneipptag hergekommen“, berichtet die Mutter unter dem schützenden Zeltdach im strömenden Regen.

Seit Mittag ist auch die Familie von Sven Streblow-Lindner vor Ort. Seine Frau Laura Lindner berichtet, dass auch sie hergekommen sind, um sich über Kneipp und seine Lehre zu informieren. Bereitwillig gibt dazu Anna-Maria Adrian-Hora Auskunft, die neue Vorsitzende des Kneippvereins. Zwar sei der angekündigte Bewegungskurs ausgefallen, aber es gibt Kräuterbrote, Biowaffeln und ein Glücksrad, wo Kinder kleine weiche Wassertropfen gewinnen können.

„Wir haben heute das Thema Lebensordnung nach Pfarrer Sebastian Kneipp auf der Agenda, eine der fünf Säulen seiner Philosophie“, berichtet die Filmemacherin, die im vergangenen Jahr mit ihrer Familie von Berlin Kreuzberg nach Hitzacker gezogen ist. Nach einem Unfall war es ihr nicht mehr möglich, ihren Traumberuf Kamerafrau weiter auszuüben. Sie schulte um zur systemischen Gesundheitscoachin, und suchte neue Aufgaben. Den Kneippverein zu übernehmen, erschien ihr nur folgerichtig. „Es gibt nichts Wichtigeres im ­Leben als die Gesundheit“, so die junge Mutter.

Plötzlich erscheint Oberzwerg und Hotelier Peter Wieczoreck, er taucht ein in ein Gespräch mit dem Konzeptkünstler und Fotografen Stefan Albrecht – einem der Mitstreiter, wenn es in Hitzacker um die fünf Säulen der Kneipp‘schen Kur geht: Bewegung, kaltes Wasser (Tret- und Armbecken, Güsse), gesunde Ernährung, die Heilkraft der Naturkräuter und das seelische Gleichgewicht, ohne das Gesundheit gar nicht denkbar ist. „Die Schlichtheit der Idee, das ist das Faszinierende an Kneipp“, sagt Albrecht über die Therapie, die seit 2015 zum immateriellen Weltkulturerbe zählt.

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