Besondere Belastung: „mental load“

Zum Frauentag: Zwei Online-Workshops zu Überforderung und Selbstfürsorge

lk Lüchow-Dannenberg. Berufstätigkeit und Familie unter einen Hut zu bringen, ist 2022 immer noch eine Herausforderung. Vor allem für Frauen. Diese Problematik der psychischen Belastung, bekannt als „mental load“, wollen die drei Gleichstellungsbeauftragten in Lüchow-Dannenberg – jene des Landkreises, der Samtgemeinde (SG) Elbtalaue und der SG Lüchow – zum diesjährigen Internationalen Frauentag am 8. März in den Fokus rücken und bieten in dem Monat zwei Online-­Veranstaltungen dazu an.

„Wir stellen dieses Jahr die unsichtbare, vielfältige und umfangreiche mental load von Frauen ins Zentrum, die manchmal als unsichtbare ­Elfenarbeit bezeichnet wird“, erläutert das Trio. Das um­fasse neben der schon breiten Hausarbeit von Wäsche machen, Kochen, Aufräumen, Putzen alle die „kleinen Dinge“, die notwendig sind, „damit der Laden läuft“ – das gehe von Geschenken für Verwandte besorgen, Arzttermine vereinbaren bis zum Turnbeutel mitgeben und Anzieh­sachen sortieren, flicken oder neu besorgen. „Aber auch ohne Kinder übernehmen Frauen einen großen Teil dieser unsichtbaren Arbeit, wenn es darum geht, die alten Eltern anzurufen, Planung der Treffen mit Freunden und so weiter.“ Selbst in beruflichen Teams sei festzustellen, dass die Frauen an die Geburtstage der Kolleginnen und Kollegen denken, die Blumen im Blick haben und die Kaffeetassen wegräumen. „All diese Auf­gaben sind so selbstverständlich, natürlich und nebenbei, dass sie uns und auch allen anderen gar nicht auffallen, ziehen aber enorme Kräfte.“

Deshalb soll das Oberthema der Online-Veranstaltungen auch „Selbstfürsorge“ lauten. Am Dienstag, dem 8. März, ab 20 Uhr bietet die selbstständige Yoga- und Achtsamkeits-Lehrerin Katina Kuhn ­einen Workshop an. Nacheinem kleinen Input, was Selbstfürsorge überhaupt ausmacht und inwiefern es da um Achtsamkeit und aufeinander achtgeben geht, gibtes Übungen und Alltagstipps. Dabei ist „Selbstfürsorge“keine „Wellness“, sondern ein Bewusstsein dafür, auf die ­eigenen Grenzen und Bedürfnisse zu hören und dass vielleicht sogar erst mal wieder zu lernen. Einen eher praktischen Ansatz wird es dann in einem am 17. März angebotenen Workshop, den Katrin Wczasek (Trainerin unteranderem für Vereinbarkeit) anleitet, geben. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr.

Wichtig ist den Organisatorinnen, dass es nicht nur ein Thema für Mütter mit kleinen und jungen Kindern ist, sondern, dass es „wirklich eine Struktur ist, die sich in Arbeitsbereiche, Ehrenamt, Paarbeziehungen und so weiter einschreibt und meist geschlechtsspezifisch ausprägt“. Anmeldungen nimmt Ingrid Holst, Gleichstellungsbeauftragte der SG Lüchow unter ingrid.holst@luechow-wend land.de entgegen, undzwar jeweils bis 14 Uhram Veranstaltungstag.

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