Bundesweit in aller Munde

Erfolgreiche Werbekampagne der Feuerwehren

bv/hbs Lüchow-Dannenberg . Das Telefon steht seit gut drei Monaten nicht mehr still. Plötzlich finden sich zahlreiche TV-Redakteure im Telefonbuch von Heiko Bieniußa. Bieniußa ist der Pressesprecher der Kreisfeuerwehr Lüchow-Dannenberg und im Kreisfeuerwehrverband verantwortlich für die Image-Kampagne „112 Prozent Ehrenamt“, die nun bundesweites Aufsehen erregt – im positiven Sinne. Es fing alles mit einer Pressemeldung gegen Ende des vergangenen Jahres an. Dort konnte die Kreisfeuerwehr von rund 150 neuen Einsatzkräften berichten. Knapp die Hälfte davon sind Seiteneinsteiger, ein Großteil davon wiederum Frauen. Bei rund 18 Prozent liegt derzeit der Frauenanteil in den Feuerwehren in Lüchow-Dannenberg – bundesweit: 10 Prozent. Ein Erfolg, den man auch Bieniußas Kampagne zuschreiben kann. Als erstes meldete sich der NDR, der einen Beitrag für Hallo Niedersachsen drehen wollte. Dieser Beitrag wurde im Januar in Bergen gefilmt – im Mittelpunkt: die 41-jährige Feuerwehrfrau Marion, die erst im vergangenen Jahr ihre Feuerwehrausbildung anfing. Nach der Ausstrahlung entwickelte das Ganze „eine gewisse Eigendynamik“, berichtet Bieniußa.

„Eine freie Produktions-Agentur rief mich an und wollte einen Beitrag für das ZDF drehen – da sage ich nicht nein“, berichtet der Pressesprecher stolz. Auch dort sollten Frauen und Seiteneinsteiger in der Feuerwehr hervorgehoben werden. Gedreht wurde diesmal in Splietau. Zu Bieniußas Freude wurde der Dreiminüter auch im ZDF ausgestrahlt – zweimal. Zusätzlich fand das Material bei anderen Regionalsendern großes Interesse. So kam es dann auch zur Berichten bei bei Sat1 Regional und RTL Nord.

„Viel mehr geht nicht“ dachten Bieniußa und Kreisbrandmeister Claus Bauck. „Es ist schon bemerkenswert, dass sich plötzlich alle für die Arbeit der Wehren in dem ,kleinen gallischen Dorf‘ Lüchow-Dannenberg interessieren“ schmunzelt Bauck. Und dann rief wieder der NDR an – er wollte nochmal vorbeikommen. Die Tagesthemen würden sich auch für die Mitgliederentwicklung interessieren. Die Tagesthemen? Nein, es war noch nicht der 1. April. Gedreht wurde diesmal in Woltersdorf. „Uns ist es wichtig, das richtige Bild der Feuerwehren darzustellen. Klar sind Großfahrzeuge und Drehleitern interessant, aber der Großteil ist mit kleinen Fahrzeugen unterwegs“, so Bieniußa. Überhaupt, so sagt er, nimmt die Vorbereitung solcher Dreharbeiten schon eine Menge Zeit in Anspruch.

Die Feuerwehrhäuser, die Fahrzeuge – das alles gehört den Samtgemeinden. Die Feuerwehr ist kein Kegelclub, sie ist ein Teil einer Behörde. Da braucht man eine Drehgenehmigung. Die

In den ersten drei Monaten kommt die Feuerwehr in Lüchow-Dannenberg somit auf insgesamt fast 20 Sendeminuten im Fernsehen, davon 10 sogar bundesweit. Das mag auf den ersten Blick nicht viel klingen, aber wenn man bedenkt, dass alle Beiträge in Nachrichten-Formaten gezeigt wurden, ist das schon beachtlich.

Feuerwehrleute, die normalerweise zur Verschwiegenheit verpflichtet sind, benötigen eine Genehmigung, dass sie überhaupt mit dem Fernsehen reden dürfen – da kommt einiges zusammen, weiß der erfahrene Pressesprecher.

Erst recht, wenn – wie jetzt in Woltersdorf – auch Kinder dabei sein sollen. Ein Teil des Tagesthemen-Beitrags zeigt nämlich die Floriangruppe Woltersdorf. Und da schaut man ganz genau hin: wenn keine Einverständnis-Erklärung der Eltern vorliegen würde, könnten diese Kinder nicht mitmachen. Doch das war in Woltersdorf dank toller Vorarbeit in der Ortsfeuerwehr gar kein Problem: 11 Kinder konnten bei dem Beitrag mitwirken und hatten sichtlich Freude, einmal vor der Kamera zu stehen.

Leider werden sie den Beitrag wohl nicht „live“ sehen können: Gestern wurde ausgestrahlt. aber in der Mediathek kann er nachgesehen werden. „In den ersten drei Monaten kommt die Feuerwehr in Lüchow-Dannenberg somit auf fast 20 Sendeminuten im Fernsehen, davon zehn sogar bundesweit. Das mag auf den ersten Blick nicht viel klingen, aber wenn man bedenkt, dass alle Beiträge in Nachrichten-Formaten gezeigt wurden, ist das beachtlich“, freut sich Bieniußa.

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