Tipps und Infos vom Verein Tierhilfe Wendland
bm Metzingen. Es gibt Tage, da klingelt es oft am Tor der Tierhilfe Wendland. Mehrere Autos stehen vor dem Metzinger Fachwerkhaus, aus dessen großem Fenster zur Straße Katzen zu sehen sind, die an den Kratzbäumen hochklettern oder miteinander kuscheln. „Heute ist wieder so ein Tag, an dem es besonders wuselig ist. Und das in dieser besonderen Zeit.“ Tina Heine hat alle Hände voll zu tun. Und das nicht nur mit den Tieren. Auch mit den Menschen. „Wir müssen natürlich immer aufpassen, dass nicht zu viele Personen auf einmal auf dem Hof sind und dass die Abstandsregelungen eingehalten werden. Heute ist so ein Tag, an dem anscheinend alles auf einmal passiert.“ Heine arbeitet ehrenamtlich für den Verein. An vielen Wochenenden und oft nach der Arbeit.
Wenn es klingelt, sind es nicht nur potenzielle Tierinteressenten. Es sind auch Menschen, die etwas spenden möchten, wie beispielsweise eine ganze Packung mit Whiskas-Katzenmilch und einer Packung Merci für die fleißigen Betreuer. „Ein Dankeschön erhalten wir oft, auch von Leuten, die ein Tier von uns haben.“
Derzeit sind 25 Katzen auf dem Hof in Metzingen zu Hause. „Wir haben nur noch Katzen. Früher in Breustian hatten wir noch viele andere Tiere, aber das ist nicht mehr zu schaffen“, erzählt Heidi Konopatsch, die Vorsitzende des Vereins Tierhilfe Wendland.
Etwa 120 Tiere würde der Verein im Jahr vermitteln. Das Corona-Jahr sei in dieser Hinsicht für den Verein nicht viel anders gewesen. Was die Spenden betreffe, hätte der Verein schon sehr gelitten, wie Heine bedauert.
Konopatsch warnt davor, sich nur deshalb ein Tier anzuschaffen, weil man sich gerade einsam fühlt oder im Homeoffice arbeitet und daher viel mehr zu Hause ist. „Das kann sich alles sehr schnell wieder ändern. Leidtragend ist dann das Tier.“ Auf dem Land sei vieles noch einfacher, aber in der Stadt warnt die Vorsitzende doch eindringlich vor übereilten Entscheidungen, sich ein Tier anzuschaffen. „Besonders in der Stadt finde ich es derzeit schwierig. Man muss nur positiv getestet werden oder in Quarantäne gehen. Wenn man seine Wohnung nicht mehr verlassen darf, was macht man dann mit dem Tier? Das muss alles sehr gut überlegt sein.“
Vermehrte Anfragen nach Tieren habe es 2020 nicht gegeben: „Bei uns ist das nicht das Thema, weil wir nur Katzen haben. Viele möchten einen Hund, und das soll dann ein Rassehund sein. Auch bei den Katzen ist der Anspruch vieler Menschen groß. Sie soll nicht zu alt und nicht zu jung und dazu noch ganz hübsch sein. Das ist nicht immer einfach.“
Nach wie vor sei das Thema Kastration noch ein Thema bei Katzen. „Wir geben die Tiere nur gegen eine Schutzgebühr ab. In der Regel sind sie dann kastriert.
Falls sie noch zu jung sind, geben wir die Tiere auch nur gegen eine Unterschrift ab, dass sie die Katzen zur Kastration zu uns bringen. Außerdem ist es uns wichtig, dass ein Tier zum persönlichen Lebensstil passt, und dass der Wunsch nach einem Haustier unabhängig von äußeren Umständen ist.“