Countdown für Futterstellen

Vogelfütterung fördert Artenkenntnis

lk Regional. Noch zeigt sich der Herbst in seiner ganzen Vielfalt und fast niemand denkt so recht an die kalte Jahreszeit. Trotzdem können schon jetzt durch den Bau oder den Erwerb von Futtergeräten Vorbereitungen für den bevorstehenden Winter getroffen werden. Der Countdown für die winterliche Vogelfütterung läuft.

„Durch die Winterfütterung wird vor allem der Verlust von Artenkenntnis verhindert“, erläutert Renée Gerber vom NABU Niedersachsen. „Ich kann nicht schützen, was ich nicht kenne. Der Effekt der Winterfütterung ist also ein weitgehend umweltpädagogischer. Stark vom Aussterben bedrohte Arten könnten auf diese Weise nicht gerettet werden. Diese Tiere sind spezialisiert auf bestimmte Nahrungs- und Lebensräume, wie beispielsweise Feuchtwiesen, Moore, Trockenrasen oder Küsten. Sie leben nicht in unseren Wohngebieten und viele Arten verbringen die kalte Jahreszeit im Süden in ihren Winterquartieren. Allerdings scheine sich das Verhalten einiger Vogelarten klimawandelbedingt zu verändern. Winterfütterung müsse eher als zusätzliches Angebot gesehen werden.

Bei der Fütterung sollten einige Grundregeln beachtet werden. Die NABU-Mitarbeiterin unterstreicht: „Stets auf Hygiene zu achten ist enorm wichtig. Keine gute Idee sind große Futterstellen, da sich schnell Infektionsherde bilden können, wenn viele Vögel zusammenkommen oder mit dem Kot anderer Tiere in Kontakt kommen. Große Futterplätze wie klassische Vogelhäuschen werden oft nicht täglich gereinigt, was dazu führen kann, dass sich Krankheitserreger in den Kanten und Ritzen einnisten, Feuchtigkeit entsteht, das Futter aufquillt, schimmelt und verdirbt.“

Viel besser geeignet sind daher kleinere Futterhäuser oder noch besser Futterröhren, in denen das Vogelfutter von selbst nachrutschen kann, ohne feucht oder verunreinigt zu werden. Über Löcher mit Ansitzen an den Seiten können die Vögel an die Körner gelangen und es herauspicken. Solche Röhren, die es in Kunststoff- sowie beschichteten Metallausführungen gibt, haben sich laut Gerber hervorragend bewährt, ebenso wie Fettkolben. All diese Dinge sind im Fachhandel erhältlich. Besonders praktisch – und katzensicher – sind dafür im Garten sogenannte Teleskopstangen, die mit einem Metallgestell in den Boden gesteckt und mit verschiedenen Futtergeräten bestückt werden“, schwärmt Gerber von diesen Multifunktionsmodellen.

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