Das Problem verschärft sich

Tapfer: GS Prisser bot Schwimmwoche an

bv Dannenberg. Lachen, Planschen, Kinderrufe: im Freibad in Dannenberg keine ungewöhnliche Geräuschkulisse. Nur etwas ist anders an diesem Donnerstagvormittag: Es sind beinahe ausschließlich Schülerinnen und Schüler, die im und am Wasser tollen, spielen und schwimmen. „Wir haben uns entschieden, schnell noch eine Schwimmwoche einzubauen“, berichtet Lehrerin Katharina Kamp von der Grundschule (GS) Prisser, die zurzeit an die GS Dannenberg abgeordnet ist. Ehrenamtliche Unterstützung bekommen die Lehrerinnen – Sarah Schiemann und pädagogische Mitarbeiterin Andrea Brummund sind noch dabei – wie schon bei den vorherigen Schwimmwochen der anderen Grundschulen von der DLRG-Ortsgruppe und vom MTV Dannenberg.

„An der Gesamtsituation hat sich nichts geändert, außer, dass jetzt September ist, und zu viele Kinder immer noch schlecht schwimmen können“, merkt DLRG-Vorsitzender Gregor Szorec sarkastisch an. Das Freibad schließt am 3. Oktober, das Dannenberger Hallenbad wird gerade renoviert. „Sie arbeiten zwar mit Hochdruck daran, aber leider wird es vor der Jahreswende wohl nicht wieder öffnen können“, meint Szorec. Das Problem mit dem mangelnden Angebot für Nichtschwimmer verschärfe sich dann erneut.

„Normalerweise geht Prisser im Winter ins Dannenberger Hallenbad, für den Sportunterricht, aber wegen der Renovierung fällt das flach“, bestätigt Kamp: „Deshalb haben wir die Schwimmwoche, trotz der fallenden Temperaturen, noch in den September gelegt.“

45 Schülerinnen und Schüler nehmen daran teil, davon sieben Nichtschwimmer, die einen Seepferdchenkurs absolvieren. Sie lernen dann zumindest, sich über Wasser zu halten – im Ernstfall lebensrettend.

„Von vielen Eltern haben wir gehört, dass die Schwimmkurse voll sind und lange Wartelisten bestehen“, merkt Kamp an. „Vor den Sommerferien wäre die Schwimm­woche auch schön gewesen, aber da war schon alles ausgebucht. Und so haben wir uns entschieden, jetzt nochmal die Chance zu nutzen – es ist trocken, und nach dem Schuljahresstart ist so etwas auch gut für die Klassengemeinschaft.“ Unterstützung bekommen die Junglehrerinnen etwa vom MTV-Handballaktiven Peter ten Wolde, der auf der Wiese Ballspiele anbietet. Kamp: „Wir haben die Schüler in zwei Gruppen aufgeteilt. Das ist wichtig, denn nach zwei Stunden im Wasser müssen die Schüler wieder raus, sonst wird es zu kalt.“ Im Wasser werden die Schüler betreut von DLRG-Mitglied Svenja Krakowski, die gerade ihr Abitur gemacht hat. Marie Freude, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr an der Grundschule in Hitzacker absolviert, hilft ebenfalls. Im Wasser tobt DLRG-Mitglied Philipp Recht mit den Kindern, die noch nicht sicher schwimmen können. Spielerisch werden sie so an das Wasser gewöhnt, um Ängste abzubauen. Er hilft ihnen auch, die Baderegeln zu ­lernen.

Mohamed (9) bibbert am Beckenrand, er hat seine zwei Stunden im Wasser hinter sich, darf jetzt zum Ballspielen. Er hat schon privat das Seepferdchen und das Froschabzeichen gemacht, möchte nun während der Schulschwimmwoche Bronze absolvieren. Was ihm am meisten Spaß macht? „Tauchen, Schwimmen, Springen – und die Ballspiele.“ Er kann sich nicht entscheiden.

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