„Das Wendland ist nicht der Nabel der Welt“

Interview mit Cartoonist Wolf-Rüdiger Marunde, Gewinner des „Geflügelten Bleistifts“

bv Hitzacker. Seit 25 Jahren liefert er Woche für Woche einen ganzseitigen Cartoon für die Programmzeitschrift Hörzu ab. Seine Kalender und Bücher sind gefragt. In einer schwierigen Branche kann er von seinen Zeichnungen leben: Wolf-Rüdiger Marunde. Sein Atelier liegt in Hitzacker, direkt am Hafen, mit spektakulärem Elbblick. In diesem Jahr gewann Marunde den Geflügelten Bleistift zum zweiten Mal in Gold, die bedeutendste Auszeichnung für Cartoonisten. Kiebitz besuchte den Künstler in seinem Atelier.

Wolf-Rüdiger Marunde, woran arbeiten Sie gerade?
An einem Cartoon für die Hörzu. Es wird eine Rotte Wildschweine zeigen, die sich wie eine Fußballmannschaft auf die Treibjagd vorbereitet, nach dem Motto: „die Räume eng machen und pressing, pressing, pressing.

Wie arbeiten Sie?
Ich male eine Woche an einem Cartoon. Zur Zeit wieder in Öl – das ist die aufwendigste Technik, bietet aber auch die meisten Möglichkeiten. Meistens fange ich mit dem Motiv an und entwickele den Witz erst mit dem Bild. Beim Zeichnen nehmen die Ideen Gestalt an, oder sie ändern sich wieder. Dafür braucht man allerdings starke Nerven, denn am Ende muss eine tragfähige und vor allem lustige Idee stehen.

Wie sind Sie einer der bekanntesten Cartoonisten geworden? Wie begann Ihre Karriere?
Ganz einfach, ich brauchte Geld (lacht). Ich habe schon als Schüler gezeichnet und noch auf dem Gymnasium, mit 17, die Aufnahmeprüfung für die Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg bestanden. Dort habe ich neun Semester studiert und als Diplom-Designer, Fachrichtung Presseillustration, abgeschlossen – wonach nie irgendein Auftraggeber gefragt hat. Während des Studiums habe ich erste Erfahrungen bei den Magazinen MAD und pardon gesammelt. Dann kam der Zivildienst, danach war ich 26 und musste den Einstieg ins Erwerbsleben finden. Ein Schulfreund, der an der Nannen-Journalistenschule studierte, vermittelte einen Kontakt zum Stern, für den ich als Illustrator und Cartoonist arbeiten konnte.

Zum Zweiten Teil …

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