Regionales Tauffest in Hitzacker beim Geburtsfest der christlichen Kirche
rs Hitzacker. In der Pfingstgeschichte ruft Petrus die Menschen in Jerusalem dazu auf, sich auf den Namen Jesu Christi taufen zu lassen. Rund 3 000 Menschen folgen gemäß der Überlieferung diesem Appell. Die erste christliche Gemeinde war geboren – und mit ihr eine Religion, die sich in der Welt verbreitete. Sich an Pfingsten, zum Fest des Heiligen Geistes taufen zu lassen, welcher nach der Glaubenslehre Menschen einander als Brüder und Schwestern erkennen lässt, hat Tradition. Diese wurde am Pfingstmontag auch in Hitzacker gepflegt: Gleich neun Täuflinge versammelten sich mit ihren Familien, Paten, Freunden und Bekannten bei einem regionalen Tauffest am Elbestrand vor der Schweineweide – sodass sich dort über 200 Menschen bei herrlichem Wetter einfanden, auf Stühlen, Bänken und Picknick-Decken sitzend, den Blick auf Pastorin Anna Kempe und Pastor Jens Rohlfing sowie auf den Strom gerichtet.
Nach dem musikalischen „Welcome“ der siebenköpfigen Bläsergruppe berichtete Rohlfing über die Bedeutung des Pfingstfestes, vom „Geburtstag der Kirche“, und kam dann, unmittelbar am Ufer stehend, am Wasser, dem Sinnbild des Lebens mit seiner reinigenden Kraft, auf die Kinder, die „Gottesgeschenke“, zu sprechen.
Die Szene – pittoresk erweitert durch die Natur – ließ zahlreiche Ausflügler innehalten. Unter kreisenden Vögeln, die unter Zirren lautlos ihre Bahnen zogen, begleitet vom leichten Plätschern der anströmenden Wellen, die Boote und die Fähre verursachten, worin ungeduldig wartende Kinder spielten, herrschte trotz aller Betriebsamkeit eine magische Ruhe. Unbewusst hielt man inne. „Wenn Glaube bei uns einzieht, öffnet sich der Horizont“, wurde intoniert. Nur das gleichmäßig brummende Notstromaggregat schien nicht ins Bild zu passen, war für die Beschallungstechnik aber nötig. Höhepunkt war unzweifelhaft der Moment, da Kempe und Rohlfing in den Strom stiegen, um jeweils vier beziehungsweise fünf der Taufen vorzunehmen.