Der mysteriöse Tod des Offiziers

Spannend, amüsant und aktuell: Krimi-Gottesdienst in der Quickborner Kirche

bm Quickborn. Tatort: St.-Maria-Magdalena Kirche in Quickborn: So mutete es jedenfalls am Freitag abend an, als die Vor- und Abspannmusik der Tatortserie gleich zu Beginn des Jugendgottesdienstes erklang. Spannung pur. Das Ermittlungsteam der Kripo DaLaQui musste den Mord an dem Offizier Uria aufklären, der an der Front auf unerklärliche Weise ums Leben gekommen war. Kein einfacher Fall. Das Publikum musste helfen und lieferte wertvolle Hinweise zur Aufklärung.

Auf jedem Sitz lag das Tagesblatt mit Infos zur aktuellen Situation. Denn das israelische Königreich befand sich im Krieg gegen die Ammoniter. Das Königreich war gespalten, viele betrauerten den Tod ihrer Söhne und Ehemänner. Nun der mysteriöse Tod des Offiziers, der von allen als besonders tapfer und mutig beschrieben wurde. Warum musste er also sterben? Ein rätselhafter Brief und das Personal im Schloss lieferten schließlich dienliche Hinweise und herauskam, dass König David eine Affäre mit der Witwe Batsiba hatte, die nicht ohne Folgen blieb. In der Hoffnung, das Ungeborene Uria unterschieben zu können, ließ der König ihn nach Jerusalem zurückkehren, dieser zog aber nicht bei seiner Frau ein. Also schickte er den Offizier per Brief an die vorderste Front, wo er dann fiel.

Eine alte Geschichte, modern verfasst. Ein Bibel-Krimi. Die vier Jugendlichen aus den Gemeinden Damnatz, Langendorf und Quickborn – daher der Name der „Kripo“ DaLaQui – hatten sich mit dem Krimigottesdienst etwas besonderes einfallen lassen. „Wir möchten damit auch die jüngeren Leute in die Kirche locken und in ihnen die Lust wecken, bei unserer Arbeit mitzumachen“, erklärte Luisa Kresin, die zum Ermittlungsteam gehörte. Das schien auch gelungen. Immerhin kamen 45 Besucher in die Kirche, um sich das Stück anzusehen. Im Vorfeld hatten die Laienschauspieler Fotos und kleine Zettel mit Hinweisen auf einigen Bänken verteilt, damit die Zuschauer wussten, was sie antworten sollten. Heraus kamen zusätzlich improvisierte und amüsante Antworten.

Neben dem Theater kam auch der kirchliche Teil nicht zu kurz. Zwischendurch wurde gesungen und zum Abschluss gebetet. Bo Wichtendahl, der den unrühmlichen König spielte, zog am Ende Parallelen zu aktuellen Geschehnissen: „Darf ein König alles tun? Darf ein Mensch alles tun? Darf er andere Menschen wie Sklaven halten, um sein Fleisch zu verkaufen?“

Ein gelungener Gottesdienst mit viel Anregungen zum Nachdenken, gespickt mit Humor und offensichtlichem Spaß an der Sache. „Wir wollen die Gemeinde stärken und hoffen, dass es auch in Zukunft weitergeht und jüngere Leute sich bei uns engagieren“, betonte Luisa. Ein guter Anfang ist gemacht.

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