„Die Chöre sterben nicht“

Jubiläumskonzert von MGV und Posaunenchor

bv Lanze. Das drohende Ende des Kreischorverbandes im kommenden Jahr sei nicht das Ende der Lüchow-Dannenberger Chöre: Dieses Versprechen gab Wilfried Subke am Freitagabend in der voll besetzten Lanzer Kirche. Der Männergesangverein (MGV) Concordia Lanze-Groß Breese unter Leitung von Fritz Kofahl hatte zum kleinen Jubiläum eingeladen. Es war das zehnte Mal, dass der Chor gemeinsam mit dem von Carsten Schult geleiteten Posaunenchor Prezelle-Lemgow ein Adventskonzert in der Lanzer Kirche gab. Pastor Thorsten Oppermann begrüßte die zahlreichen Gäste.

Es folgte ein Beweis für die einende Kraft der Musik. Das Programm: ein bunter Mix aus festlicher Musik zur Weihnachtszeit, wie etwa „Gloria in excelsis Deo“, und Liedern aus dem klassischen Männerchor-Repertoire wie „Küss‘ mich, halt‘ mich, lieb‘ mich“, begleitet von Catharina Scheppmann am E-Piano.

Ralf Peter Knist ist das „Nesthäkchen“, wie er sich selbst nennt: Mit 52 Jahren sei er das jüngste Chormitglied. Früher hatte er eine Gaststätte im Lemgow, bis er umsattelte. Heute arbeitet Knist bei der Deutschen Bahn. „Wäre schön, wenn noch ein paar Jüngere nachkommen würden“, lächelt der Hobbysänger. Seit 15 Jahren sei er im „zweiten Bass“, aber schon seit 28 Jahren als Chorsänger aktiv. Die ältesten in Lanze zu hörenden Sänger sind beide Jahrgang 1938.

Seit fast 50 Jahren ist Wilfried Subke aktiver Sänger. Der Vorsitzende des MGV Concordia ist auch Vorsitzender des Kreischorverbandes. „Es wäre ein Jammer, wenn sich nicht nur der Kreischorverband im kommenden Jahr auflösen würde, sondern auch die Chöre. Aber das wird nicht passieren. Durch Veranstaltungen wie heute Abend können wir etwas bewegen. Es ist toll, wenn anerkannt wird, was wir machen“, so Subke.

Die Sänger üben jeden Donnerstag, Geselligkeit werde großgeschrieben. „Das sind keine strengen Übungsabende, wir sehen das locker. Wir haben Spaß am Singen, die Freude steht im Vordergrund. Und wir bieten einen wichtigen sozialen Zusammenhalt. Was wir bieten, das ist gelebte Gemeinschaft. Wir waren in Wien, in Prag, in Würzburg, am Rhein – sind jedes Jahr gemeinsam unterwegs“, so Subke. Das sei es, was zusammenhalte. Längst vorbei seien die Zeiten, in denen so gut wie jedes Dorf einen eigenen Chor hatte, so Subke.

Derzeit seien noch sieben Chöre im Kreischorverband organisiert. Nach dessen Auflösung sei es für die verbleibenden Chöre (dann noch sechs – der Lüchower Chor wird zum Jahresende aufgelöst) möglich, in Lüneburg oder Uelzen einen neuen Dachverband zu finden, so der Kreischorverbandsvor­sitzende.

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