bm Karmitz. Dass Esel bockig sind, sei ein weitverbreiteter Irrglaube, wie Ingrid Vollmer informiert. „Sie sind überhaupt nicht stur. Sie brauchen etwas länger. Man muss sich einfach etwas Zeit nehmen. Und ihre Sprache verstehen. Dann gelingt auch der Umgang. Der Esel denkt selbstständig und überlegt, ob er sich eine Sache zutraut oder vielleicht doch Angst haben soll. Wenn er das dann entsprechend einsortiert hat, dann geht es weiter“, erklärt die Karmitzerin das Verhalten der langohrigen Vierbeiner. Ursprünglich habe sie sich Ziegen anschaffen wollen. „Aber die sind aufwendiger zu halten, weil die überall rauf- und rüberklettern können. Dann habe ich in einem Buchladen ein Buch von einer Autorin gesehen, in dem sie erzählt, wie sie mit den Eseln über die Alpen gelaufen ist. Das fand ich so beeindruckend, dassich mich recht schnell umentschieden habe“, erklärt die gebürtige Nürnbergerin. Denn ihr Ziel sei es, mit den Eseln irgendwann selbst eine lange Tour zu laufen. „Toll wäre es, von hier bis nach Nürnberg zu wandern. In meine alte Heimat. Aber das wird noch dauern“, sagt sie. „Bis dahin müssen wir noch viel trainieren, auch was den Muskelaufbau betrifft sowie die Sicherheit im Straßenverkehr.“
Im Grunde seien die Tiere aber sehr entspannt. „Hannes ist etwas scheuer, Felix dafür mehr der Rabauke“, ergänzt Vollmer lachend. Für die drei Kinder, die an diesem Tag am Schnupperkurs teilgenommen haben, sei es ein tolles Erlebnis gewesen. Und sie hätten viel gelernt. „Zum Beispiel, dass man sich den Strick nicht um die Hand wickelt“, erzählt die zehnjährige Liah. Der siebenjährige Jonah wisse nun, dass „man nicht zu dicht hinten an den Eseln vorbeigehen soll und sich ihnen eher von der Seite nähert“. Auch die Stellen, an denen die Tiere am liebsten gekrault werden, zeigte Vollmer den Kindern: „Direkt an den Ohren. Dann machen sie den Hals ganz lang. Aber momentan ist das Gras interessanter“, lacht sie über Felix, der sich kurz genüsslich streckt und sich dann wieder schnell dem frischen Grün zuwendet.
Esel vermitteln Ruhe
Zwischendurch absolvierten die Kinder einen kleinen Parcours mit den Eseln, bevor es zum entspannten Grasen auf die Wiese ging. „Eventuell drehen wir noch eine kleine Runde durch das Dorf, dann dürfen die Kinder die Esel noch füttern, bevor sie wieder in ihren Paddock entlassen werden“, informiert Vollmer über die zweistündige Tour.
Für die Kinder sei es der erste Eselkontakt gewesen, wie Mutter Anja Radzinowski erklärt. „Es ist ein tolles Ferienangebot und die Kinder haben sich Tage vorher schon darauf gefreut.“
Neben den kostenfreien Schnuppertouren für Kinder wird Ingrid Vollmer künftig auch Halbtagestouren sowie mehrtägige Wanderungen mit Übernachtung anbieten. Wichtig für sie sei es dabei, sowohl Erwachsenen als auch Kindern zu vermitteln, dass man im Umgang mit Eseln zur Ruhe kommen könne. „Die Tierezeigen einem auch sofort, wenn ihnen etwas nicht gefällt. Für die Kinder ist es außerdem einfach schön, etwas mitTieren zu unternehmen.“
Weitere Infos gibt es bei Ingrid Vollmer unter (0151) 50772749.