Die Tage werden länger

Morgen ist Wintersonnenwende

lk Regional. Der Weihnachtsmonat ist der dunkelste Monat des Jahres. Stetig nahm die Tageslänge ab und die Nächte wurden länger. Erst morgen ist der dunkle Tiefstpunkt mit der Wintersonnenwende erreicht. Selbst ganz im Süden Deutschlands schrumpft die Tageslänge bis zur Sonnenwende am 21. Dezember auf knapp 8,5 Stunden. Im Norden Schleswig-Holsteins steht die Sonne dann nur wenig mehr als 7 Stunden über dem Horizont. Zwar ist von den längeren Tagen anfangs noch kaum etwas zu merken, doch bis zum Jahresende nimmt die Dauer des lichten Tages unterm Strich immerhin schon wieder um rund vier Minuten zu.

Das Kuriose daran ist, dass der früheste Sonnenuntergang bereits um den 12. Dezember stattfand, der späteste Sonnenaufgang jedoch noch bis Anfang Januar auf sich warten lässt. Ursachen dieses Phänomens sind die elliptische Form der Erdbahn um die Sonne sowie die Neigung der Erde zu ihrer Umlaufbahn. So erreicht die Erde den sonnennächsten Bahnpunkt ihrer Umlaufellipse um die Sonne Anfang Januar. Weil sich die Erde in Sonnennähe deutlich schneller auf ihrer Bahn fortbewegt als Anfang Juli in Sonnenferne, bewegt sich auch die Sonne jetzt scheinbar schneller vor dem Sternenhintergrund als im Sommer. Dagegen dreht sich die Erde stets gleich schnell in 24 Stunden einmal um sich selbst. Diese Umstände führen dazu, dass eine Sonnenuhr gegenüber der „normalen“ Ortszeit im Laufe eines Jahres um bis zu acht Minuten vor- oder nachgeht. Die „Sonnenzeit“ weicht also die meiste Zeit des Jahres von der „Uhrzeit“ ab.

Ein weiterer die „Sonnenzeit“ beeinflussender Effekt beruht auf der Neigung der Erdachse. Diese lässt – je nach Jahreszeit – die Sonnenuhr ebenfalls um bis zu zehn Minuten abwechselnd vor- oder nachgehen. Weil sich beide Effekte gegenseitig überlagern, können sie sich in ihrer Wirkung auch wechselweise verstärken oder aufheben. So kommt es, dass die möglichen Abweichungen der „Sonnenzeit“ von der Uhrzeit im Jahresgang im Extremfall über eine Viertelstunde erreichen können.

Das gleiche Phänomen macht sich übrigens auch zur Zeit der Sommersonnenwende Ende Juni bemerkbar. Weil sich die Sonne dann aber wegen ihrer größeren Entfernung deutlich langsamer vor dem Himmelshintergrund bewegt als im Dezember, liegen auch die beiden Eckdaten weniger weit auseinander: So findet der früheste Sonnenaufgang um den 16. Juni statt, spätester Sonnenuntergang ist dagegen am 25. Juni.

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