Zehn Gärten öffnen am Wochenende ihre Pforten
bm Plumbohm. Großzügig und weitläufig präsentiert sich das Anwesen von Sabine und Gebhard Schüssler in Plumbohm. Das große Wohnhaus beherbergt drei Generationen, und der Betrieb wird forst- und landwirtschaftlich geführt. Folgt man der Hausherrin in ihren Garten, ist es, als tauche man in eine andere Welt ein. Das Gartenparadies von Familie Schüssler zählt zu den insgesamt zehn Gärten, die am Sonnabend, dem 10., und am Sonntag, dem 11. Juni, ihre Pforten öffnen.
Sabine Schüssler ist seit 2016 dabei. Für die Plumbohmerin sei ihr Gartenreich ein Ort der Gelassenheit, Muße und der Entschleunigung, wie sie sagt. Hinter dem Haus ist eine etwa 2 000 Quadratmeter große Fläche, die durch Hain- und Rotbuchenhecken in viele unterschiedliche Areale unterteilt ist. Direkt am Haus ist ein Bauerngarten mit vielen unterschiedlichen Stauden und Gehölzen. Dabei fallen die Blumenhartriegel mit ihren besonderen Blüten sofort ins Auge. „Es sind echte Hingucker, eigentlich das ganze Jahr über“, informiert Sabine Schüssler, die von jeher allerdings eine besondere Leidenschaft für Stauden hegt. „Wenn man sie an den richtigen Stellen wachsen lässt, sind sie unkompliziert, bedecken den Boden vor aufkeimendem Unkraut und wachsen und gedeihen. Allerdings ist das regelmäßige Teilen unerlässlich.“
Imposant ragt die 75 Jahre alte Blutbuche am Rand des Gartens in die Höhe. Sie sorgt für Schatten an heißen Tagen. Auch dort pflanzte sie Stauden, die wenig Wasser brauchen, denn „der Baum zieht etwa 500 Liter Wasser pro Tag“. Kleine Räume der Stille und Ruheoasen gibt es über das Grundstück verteilt. Folgt man den Durchgängen durch die Hecken, gelangt man in einen separierten Bereich mit kleinen voneinander abgetrennten Beeten – ihre sogenannten Versuchsareale. „Hier säe und pflanze ich aus und schaue, was draus wird.“ Daneben ist ein großer Gemüsegarten für die ganze Familie.
Der Garten ist für sie ein ganz besonderer Ort. Der Begriff Nachhaltigkeit ist prägend für ihren Garten. „Alles, was zu viel Beachtung braucht, kommt wieder raus. Die Beete werden regelmäßig gemulcht, das bindet Wasser. Empfehlenswert ist auch Bentonit.“
Begeistert habe sie sich für das Gärtnern schon als Kind. Richtig angefangen damit hat sie vor 23 Jahren. „Ich habe ohne große Grundkenntnisse begonnen. Das meiste habe ich aus Büchern. Bis heute lese ich immer wieder nach und entdecke immer wieder Neues, was mich zum Ausprobieren reizt.“ Viel Lehrgeld habe sie bezahlt, wie sie rückblickend erzählt: „Ich erfuhr, was Gartenkultur für den Alltag bedeuten kann. Angeregt von diesen Erfahrungen legte ich immer mehr an bepflanzter Fläche an, studierte Pflanzenarten und Sorten und wollte so manches nicht wahrhaben. So verfütterte ich etwa 70 Rosen an die Wühlmäuse, bevor ich mich von den Rosen verabschiedete. Ersatz fand ich in den Gräsern, die mittlerweile die Hauptstruktur meines Gartens darstellen.“
Den dritten und letzten Abschnitt bildet ein großzügig angelegter Teich mit einem Blick auf die angrenzenden Felder und den Wald. Auch dort bilden Stauden den Grundstock. „Ein wunderschöner Ort auch für Tiere, die hier ein Zuhause gefunden haben.“ Wie sie selbst, denn „seine Heimat macht man sich selbst. Ich habe sie mir in meinem Garten gemacht.“