Eine neue Ära beginnt

Musikwoche Hitzacker: Mahler Chamber Orchestra übernimmt Leitung

lk Hitzacker. Es ist wieder so weit: Vom 1. bis 10. März findet die 38. Ausgabe der Musikwoche Hitzacker statt – zum ersten Mal unter der Leitung des renommierten Mahler Chamber Orchestra (MCO). An zehn Tagen können Besucherinnen und Besucher in 23 Veranstaltungen herausragende, international gefragte Musikerinnen und Musiker erleben, genauso wie junge Nachwuchskünstlerinnen und -künstler.

Das MCO hat die Leitung der Musikwoche Hitzacker für einen Zeitraum von fünf Jahren übernommen. Jedes Jahr wird aus dem Orchester heraus ein „Artistic Representative“, also eine Künstlerische Vertretung ausgewählt, die der jeweiligen Festivalausgabe eine eigene Handschrift gibt und gleichzeitig Ideen und Wünsche aus dem Orchester einbezieht. In der ersten Edition übernimmt diese Aufgabe der Cellist und Mitbegründer des MCO Stefan Faludi, der für die diesjährige Festivalaus­gabe das – mehrdeutige – Thema „Aus Leidenschaft“ gewählt hat.

Das MCO wird sich in seiner gesamten Bandbreite präsentieren: von Orchesterkonzerten über Kammermusik bis hin zu Gesprächs- und Begegnungsformaten – gemeinsam mit Freundinnen und Freunden sowie Gästen des Orchesters. So möchte das MCO jedes Jahr eine prominente Musikerpersönlichkeit mit nach Hitzacker bringen.

Den Anfang macht die vielseitige Geigerin Alina Ibragimova, die als Solistin im Eröffnungskonzert und als Kammermusikerin unter anderem im Duo mit dem Pianisten Cédric Tiberghien im Konzert „Zwischen Welten und Kriegen“, das die Belle Époque und den Ersten Weltkrieg streift, sowie dem Kammerkonzert „Sturm und Strenge“, einem Dialog zwischen großen Gefühlsausbrüchen und glasklarer Reinheit, zu erleben ist. Zudem gestaltet sie das Gesprächsformat „Leiten und leiten lassen“ mit Musik zu den Themen Musizieren ohne Dirigent sowie die Leitung im Kollektiv.

Weitere Künstlerinnen und Künstler sind unter anderem das Klaviertrio Trio Sole, die in drei Konzerten zu erlebende Harfenistin Gaël Gandino, das Musik- und Comedy-Duo Carrington-Brown oder auch die Cembalistin Elina Albach, die gemeinsam mit dem Oboisten Andrey Godik, der Sopranistin Johanna Ihrig, dem Counter-Tenor Tobias Knaus, dem Tenor Benedikt Kristjánsson und dem Bass Felix Schwandtke sowie Musikerinnen und Musikern des Mahler Chamber Orchestra das Kantatenkonzert „Passionszeit“ gestaltet.

Mehrdeutiges Thema: „Aus Leidenschaft“

Musikalischer Genuss mit Schärfe und Würze – dies bietet das etwas andere Konzert „Celli con Carne“, das das Mahler Cello Quartet (MCQ) gestaltet – in einer seltenen Besetzung mit vier Celli in einem Quartett gegenüber dem ansonsten oft klassischen Streichquartett. Der erste Teil des Abends umfasst Werke von Antonio Vivaldi, Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn-Bartholdy und anderen, während der zweite Teil eine Mischung aus populären Melodien von George Gershwin und den Comedian Harmonists über ABBA bis Michael Jackson bietet.

Neben Konzerten mit Moderation finden auch besondere Formate wie die „Carte blanche“ statt, ein Kammerkonzert mit Überraschungsprogramm, das von den Künstlerinnen und Künstlern selbst bekannt gegeben wird. In dem Format „Harfenklang – Noch einmal, bitte!“ wird Claude Debussys Sonate für Flöte, Viola und Harfe gehört, mit der Harfenistin Gaël Gandino und Mitgliedern des MCO diskutiert und schließlich erneut gehört. Neu ist auch das generationsübergreifende Chorprojekt „Alt & Jung und alles dazwischen“ unter der Leitung des Hitzackeraner Kantors Klaus Menzel, das zum Mitmachen einlädt.

Zudem steht ein Zukunftskonzert als Gesprächskonzert mit dem Titel „Zwischen Realitäten“ auf dem Programm. Dabei können die Besucherinnen und Besucher mithilfe von VR-Brillen und Kopfhörern um die auftretenden Musiker herumgehen, den einzelnen Akteuren bei Mozarts viertem Streichquintett näher kommen sowie die Kräfte der zweidimensionalen Partitur und der hochdimensionalen digitalen Darstellung des MCO erleben. Interessierte können zusätzlich an den letzten vier Festivaltagen mittels Virtual-Reality-Installationen an mehreren Tagen durch ein MCO-Ensemble wandern und der musikalischen Kommunikation so nahe kommen, wie sie möchten. Das MCO spielt in dieser Installation das „Allegro“ aus dem Streichquintett g-moll von Wolfgang Amadeus Mozart. Nähere Informationen sind auf der Website der Musikwoche unter „Programm“ zu finden.

Neue Wege: Beim Konzert sogar hinlegen

In diesem Jahr wird es zwei Konzerte an für die Musikwoche neuen Veranstaltungsorten geben: der Aula der Freien Schule Hitzacker und dem KulturBahnhof Hitzacker. Beim Kammerkonzert „Traumhafte Begegnung“ in der Freien Schule ist es ausdrücklich erlaubt, dass sich das Publikum hinsetzt oder sogar hinlegt, sodass die Musik auf die Art erlebt werden kann, wie es beliebt, und dabei bei den Darbietungen ausgewählter Studierenden der MCO Academy, dem Exzellenz-Förderprogramm des MCO für professionelle Nachwuchsmusikerinnen und -musiker, ins Träumen gerät. Dafür wird eine bunte Auswahl zur Verfügung gestellt – von Sitzsäcken über Matten bis hin zu selbstverständlich auch Stühlen. Das Late-Night-Konzert „Neuland“ im KulturBahnhof verspricht Musik und Drinks in kreativer Atmosphäre, bei dem die Künstlerinnen und Künstler des MCO eine Vielzahl von Stilen und Genres darbieten.

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