Jan Höhne absolvierte Praktikum im Landgestüt
bm Lichtenberg. Jan Höhne ist in einer Pferdefamilie aufgewachsen. Seine eigene Liebe und Begeisterung für die edlen Vierbeiner entdeckte der 16-Jährige vor fünf Jahren. „Da habe ich erst mit dem Reiten angefangen.“ Zu Hause in Lichtenberg stehen insgesamt 15 Pferde, die von der Familie versorgt werden. „Wir machen das alle zusammen, aber wenn meine Schwestern und ich in der Schule sind, dann füttert mein Vater morgens die Pferde.“ Mutter Inken ist selbst Tierärztin und hat damit stets ein wachsames Auge auf die Tiere.
Die beiden Schwestern Annika und Wiebke reiten ebenfalls mit Begeisterung, und an den Wochenenden fahren alle zusammen regelmäßig auf Turniere.
Jan ist mit Herzblut dabei. Spaß bringt ihm nicht nur das Reiten, sondern auch das „Sich-Kümmern“. „Das gehört ja schließlich auch dazu.“ Mittlerweile bereitet es ihm so viel Freude, dass er es sich sogar vorstellen kann, die Reiterei zu seinem Beruf zu machen. Und deshalb absolvierte der Schüler vor einigen Monaten sein zweiwöchiges Schulpraktikum im Landgestüt in Redefin in Mecklenburg-Vorpommern. „Ich musste mich vorab einmal vorstellen und durfte auch vorreiten. Während meines Praktikums habe ich dort vorwiegend Zucht und Haltung und Service gemacht, da ich noch nicht genug Erfahrung im Reiten habe. Ich wurde dem Fahrstall zugeteilt. Zuerst dachte ich, das sei nicht ganz so spannend, wie bei den Reitpferden, da ich ja eher Reiter bin. Aber dann war es doch richtig gut.“ Außerdem habe er gelernt, wie man Pferde richtig anspannt und sei viel mit der Kutsche mitgefahren. „Regelmäßig reiten durfte ich auch. Einmal habe ich Unterricht bekommen, ansonsten bin ich mit jemandem zusammen geritten, der mir dann Tipps gegeben hat.“
Zu den Höhepunkten zählte auch das Reiten eines der Zuchthengste: „Da war ich natürlich sehr aufgeregt, aber ich bin sehr gut mit ihm zurechtgekommen, und er war auch sehr artig.“ Zu den weiteren täglichen Aufgaben zählte das regelmäßige Abmisten der Boxen. „Wir haben bis zu 20 Boxen gemistet, aber wir waren zu dritt oder zu viert und waren dann in etwa 30 Minuten fertig.“
So einiges an Wissen habe er auch mit nach Hause genommen. „Ich bin zum Beipiel viel ordentlicher, was die Pflege der Boxen betrifft. Früher war ich da etwas schludrig“, räumt Jan schmunzelnd ein. Nun habe er sich auch für eine Ausbildung beworben. Die Chancen stehen gut, und die Freude über einen männlichen Azubi sei groß. „Das sagte man mir auch direkt – endlich wieder ein Junge, hieß es. Denn vorwiegend sind dort weibliche Auszubildende.“
Sein Ziel ist es nun, die Schule gut abzuschließen und noch weitere Erfahrungen im Reiten zu sammeln. Mit dem 20-jährigen Lehrpferd Skyline ist er auf einem guten Weg. „Er benimmt sich oft wie ein junges Pferd.“ Und zu Hause warten noch weitere Pferde auf ihren Einsatz.