Familie Fritzen in Taiwan

Regionale Persönlichkeit im Fokus des Archivs

lk Groß Heide. Ein Jubiläum: Marianne Fritzen wäre am 7. April 100 Jahre alt geworden. Am 12. April erinnert man ab 19 Uhr in Groß Heide – beim Archiv der unveröffentlichten Texte im Gasthaus Schulz an der Heider Chaussee 12: An die kleine Frau mit der Strickmütze, wie sie sich der Polizeiformation in Gorleben entgegenstellte; wie sie als Vorsitzende der Bürgerinitiative mit mütterlicher Strenge alle zum genauen Arbeiten anhielt – und wie sie in Lüchow das Gorleben-Archiv gründete. „Marianne war uns in vielem voraus.“ Als eine, die an ihr wuchs, wird Rebecca Harms ihre Erinnerungen an Fritzen mit den Gästen des Abends teilen. Auch die an Joachim Fritzen, Mariannes Ehemann, der ebenfalls einen Jahrestag hätte: Er würde nur wenige Tage später 115 Jahre alt.

Auch in ihrer Beschäftigung mit Taiwan ging Fritzen vielen voraus. Mit ihrem Mann, dem Sinologen und Musiker, ging sie mit drei Kindern nach Taipeh und hat zwei Jahre dort gelebt. Davon zeugen heute ihre Briefe an die Kinder in Deutschland und Frankreich, die im Archiv erstmals vorgestellt werden dürfen. Alle noch lebenden Kinder kommen zum 100. Geburtstag ihrer Mutter ins Wendland und ins Archiv: Emmanuel, Marie-Therese und Gabriel werden Briefe der Eltern aus der Taiwan-Zeit 1966 bis 1968 lesen.

Über Taiwan, das heute zu einem der Hauptkrisenherde in Asien zählt, berichtet Emmanuel Fritzen. Zehn Jahre lang war er Leiter der deutschen Schule in Taipeh und hat in Briefen an Freunde regelmäßig über seine Reisen durch das Land berichtet. Als Beamter durfte er sich politisch nicht äußern – heute allerdings schon.

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