Gelebte Ökumene in Dömitz

Katholische und evangelische Gemeinde gestalten gemeinsam das Kirchenjahr

kek Dömitz. „Wer, wenn nicht wir?“, heißt es immer mal wieder seitens der „Lutheraner“ in einer launigen Fernseh-Komödie, in der der Hauptakteur ein kriminalisierender Katholik ist, und in der eine Ökumene einfach nicht zustande kommen will. In Dömitz ist es aber anders. Nicht, weil es in der Festungsstadt keine Kriminalität gibt, sondern weil dort die gute Zusammenarbeit von evangelischer und katholischer Seite einfach ein Bedürfnis ist. „Und weil wir damit unsere Glaubwürdigkeit nicht nur zeigen, sondern auch leben“, betont der katholische Geistliche Christophorus Baumert, der vor einem Jahr zum Ehrenbürger ernannt wurde.

Trotz der aktuell schwierigen Lage gibt es optimistische Ausblicke für das kommende Jahr. Doch zunächst halten beide Geistliche einen kurzen Rückblick auf die vergangene Zeit: „Wir waren – und das schon zu Ostern – angehalten, uns auf andere Formen des Kontaktes zu konzentrieren“, berichtet die evangelische Pastorin Inga Roetz-Millon. „Wir haben unsere Gemeindemitglieder persönlich angerufen und Briefe geschrieben. Dann haben wir Impulspredigten hergestellt und bei Youtube eingebettet, die man über unsere Webseite erreichen kann. Das hat viele Leute dann auch sehr angesprochen. Und unsere Informationen über Instagram gingen dann sogar bis nach Bayern.“ Zwischendurch war dann eine Ausstellung in der Kirche „ohne große Kontakte“ – wohl aber mit interessierten Besuchern – möglich, und in der Adventszeit gab es dann wieder die inzwischen altbewährten Impulspredigten.

Die katholische Gemeinde machte bisher in der Adventszeit mit einem Martinsumzug und der Weihnachtsfeier für Kinder und Bedürftige auf sich aufmerksam. Doch auch dort gab es eine Alternative: „Wir haben insgesamt 180 „Martinstüten“ mit Kleinigkeiten und andächtigen Sprüchen darin gepackt, und diese wurden dann bei den Kindern abgegeben“, berichtet der Diakon. „Unsere Kirche ist ja ohnehin für eine stille Andacht geöffnet, und unsere katholische Gemeinde ist ja so klein – wenn alle da sein würden, würden wir problemlos auch die Abstandsregeln einhalten können!“

Höhepunkt der Zusammenarbeit war die ökumenische Christvesper, die an zwei Tagen in allen drei katholisch-evangelischen Kirchen gedreht wurde – mit der Orgelmusik der Neu Kalißer Kirche durch Musiker Elmar Roetz und der Predigt von Inga Roetz-Millon, und die dann im Internet gezeigt wurde.

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