Warum bringen Schornsteinfeger Segen?
lk Regional. Hufeisen, vierblättrige Kleeblätter, Marienkäfer und Schornsteinfeger gelten traditionell als Glücksbringer. Sie werden besonders gerne zum Jahreswechsel verschenkt. Doch warum bringen Schornsteinfegerinnen und Schornsteinfeger Glück? Der Ursprung dieses Aberglaubens liegt im Mittelalter. Damals boten Schornsteinfeger das Kehren von Schornsteinen an. Die Dienstleistung war gefragt, denn zu viel Ruß im Schornstein bedeutete Brandgefahr. Schnell konnte aus einem brennenden Schlot ein verheerender Brand entstehen und auf ein ganzes Stadtviertel übergreifen. Da die Arbeit außerdem schmutzig, schwierig und gefährlich war, überließen die Bewohner sie nur zu gerne anderen. Der Schornsteinfeger brachte somit Sicherheit und Glück ins Haus.
„Kunden und Passanten sprechen uns bei der Arbeit an und möchten unseren schwarzen Koller berühren,“ erzählt Alexis Gula, Schornsteinfeger und Präsident des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks. Andere wiederum schwören auf die goldenen Knöpfe oder etwas Ruß.
Die ersten Schornsteinfeger kamen aus dem nördlichen Italien. Dort feiert man heute noch jährlich das internationale Treffen der „spazzacamini“. Gleichzeitig erinnert die Veranstaltung an die Kinder aus Norditalien, die Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus Armut ihre Familien verließen und als Kaminkehrer arbeiteten.