Kentern und retten

Kanu-Sicherheitstraining in Gartow

bv Gartow. Zwei Tage lang beschäftigten sie sich mit Kentern, Wasserrettung, Paddeltechnik – und der Planung und Durchführung von Kanutouren. Auch die Emotionen und die psychische Konstitution von Paddlern und Leitern entsprechender Freizeitmaßnahmen waren wichtige Themen beim ersten Gartower Kanu-Sicherheitstraining, angeboten und durchgeführt von André Nagel von den Pfadfindern des We-life-Zen­trums und Cord Neelen vom Landes-Kanu-Verband Niedersachsen. Das Ganze fand kürzlich auf dem Gartower See statt.

Sicherheit im Kanu ist eine komplexe Materie. Eine Kanutour bedeute bei aller Vorsicht „immer ein erhöhtes Risiko“, erläutert Nagel: Sicherheit beim Kanufahren kann in erster Linie durch vorausschauende und verantwortliche Aufsicht sowie das angemessene Verhalten aller Kanufahrer gewährleistet werden. Kanadier etwa sind windanfällig und können bei unsachgemäßem Paddeln und Steuern, bei plötzlichen falschen Bewegungen und nach dem Eindringen von Wasser leicht kentern. Deshalb sollte, vor allem mit Anfängern, auf größeren Flüssen und Seen nur im ufernahen Bereich gefahren werden. Die Verantwortung liegt immer bei den Leitern: Sie müssen die Kräfte und Fähigkeiten aller Gruppenmitglieder korrekt einschätzen, etwa ihre Schwimmkenntnisse oder die Fähigkeit, ein Kanu zu führen und zu steuern. Sie dürfen den Jugendlichen nicht alles zutrauen, was sie sich selbst zutrauen, und sie sollten alle möglichen Gefahren abschätzen und einkalkulieren – in vertrauten und in unbekannten Gewässern sowie bei den jeweiligen Wind- und Wetterverhältnissen.

„Wir wollen Ehrenamtliche und Leiter von Pfadfinder- und Jugendgruppen für ihre Arbeit mit Jugendlichen fit machen“, so André Nagel. Deshalb kamen die 14 Teilnehmenden aus einem Umkreis von fast 200 Kilometern in Gartow zusammen. Wie Nagel berichtet, waren auch drei Jugendliche aus dem We-Life-Zentrum dabei, die momentan die Juleica-Ausbildung zum Jugendgruppenleiter durchlaufen. „In Zukunft sollen solche Trainings öfter stattfinden und regionale Ehrenamtliche, Erzieherinnen und Lehrer einbeziehen“, erläutert Nagel.

Dabei gehe es nicht nur um den Outdoor- und Freizeitbereich, sondern auch um handwerkliche und künstlerische Fertigkeiten, um Sprachen und die Medienkompetenz. „Wir dürfen uns freuen“, so André Nagel, „dass wir bereits ein Outdoor-Erste-Hilfe-Training, zwei Motorsägen-Kurse, zwei Kletter-Sicherungskurse und eine Sprachreise nach Paris veranstalten durften. Mal sehen, wo uns die Reise noch hinführt.“ Weitere Infos: www.we-life.de

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