Origineller Schlenderflohmarkt in Rüterberg
rhy Rüterberg. Eine gelungene, runde Sache, die die Rüterberger ins Leben gerufen haben: Wie immer am Muttertag-Sonntag fand der traditionelle Schlenderflohmarkt statt. Den gibt es schon fast zehn Jahre, er hatte aber eine pandemiebedingte Zwangspause. Umso schöner, dass das Wetter mitspielte und es trotz dunkler Wolkenwand bis zum Abend hin trocken blieb. Vor Sorge überlegten einige schon, die Sachen wegzuräumen. Der Wettergott aber meinte es gut mit dem Elbdorf und seinen Schlenderpunkten. Von altem Geschirr mit Goldrand oder den einst geliebten Sammeltassen bis über andere Haushalts- und Eisenwaren, Gartenutensilien, Klamotten, ob chic oder leger, Schuhe für Männer und Frauen, LPs aus alten Tagen, Bücher und, und, und … gab es viel Begehrenswertes.
Joachim Utke in der Klinkerstraße 17 bot neben Holzhobeln, Werkzeug und alten Gewichten Zollstöcke aus 300 verschiedenen Unternehmen an. Keiner war doppelt. Es sei ein altes Hobby, sagte der Mann, der jahrelang auf dem Bau gearbeitet und just zum Sonntag auch Geburtstag hatte. Gleich neben dem Wohnmobilstellplatz war Monikas Kunst- und Stöberdiele zu finden. Davor ein Stand mit alten Stickschablonen, die auf reges Interesse stießen. Am Zaun in der Ringstraße 1 fiel neben Gala-Mode ein komplettes Golf-Set auf. Für Linkshänder hieß es, daher leider schwer verkäuflich, so sein Anbieter.
Die Rüterberger hatten also mal wieder Keller und Böden ausgeräumt. Einige, wie etwa Hans-Joachim „Hein“ Mück in der Straße An der Tongrube 2, bot seinen Nachbarn an, auf seinem Grundstück zu verkaufen, weil es dort viel Platz gab. Ein Hingucker dort: die Vespa GTV 125 von Charlotte Sanchez. Ein Sondermodell mit Automatikgetriebe aus dem Jahr 2006, die 110 km/h fährt, für 1900 Euro.
Der Schlenderflohmarkt wurde einst von Carmen Borchers und dem Ehepaar Eva-Maria und Thomas Lauterfeld ins Leben gerufen. Haben sich zehn Interessierte angemeldet, findet der Flohmarkt statt. Bis zum Anmeldetag am 5. Mai waren es dreizehn. Zum Sonntag hin wurden es aber doch zwanzig Stände: „Es gibt immer wieder Spätentschlossene, die erst zum Schluss die Entscheidung treffen, mitzumachen“, so Carmen Borchers. Grundsätzlich ginge es darum, Rüterberg mit seinen Menschen und all seinen Schönheiten zu zeigen. Da jeder auf seinem eigenen Grundstück ausstellt, müssten auch keine Gebühren geleistet werden. Plakate, Flyer und Lageplan hatten die Lauterfelds auf eigene Kosten drucken lassen.
Für viele ein Highlight zum Abschluss des Schlenderns: das Gartencafé am Ende der Tongruben-Straße. Plätze gab es genug. Kaffee, Kuchen und ein Teich mit Wasserspielen, Karpfen und Kois – Idylle pur.