Raum für bis zu 350 Geflüchtete in Neu Tramm
dam Neu Tramm. Nun ist es amtlich: Der Landkreis Lüchow-Dannenberg übernahm zu Monatsbeginn einen Teil des Geländes der ehemaligen Bundeswehrkaserne in Neu Tramm, um die Unterbringung von bis zu 350 Menschen zu gewährleisten. Es wird der kreisweit aktuell größte Standort für Menschen, die Asyl beantragt haben oder vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet sind. Der Kreisausschuss hatte vor Kurzem die Verwaltung einstimmig beauftragt, Mietverhandlungen mit dem Eigentümer der ehemaligen Bundeswehr-Liegenschaft zu führen. „Diese konnten konstruktiv und schnell abgeschlossen werden“, heißt es aus dem Kreishaus.
Im vorigen Jahr hatte der Landkreis die Immobilie für 19 Millionen Euro kaufen wollen, um dort zunächst eine Erstaufnahmeeinrichtung zu schaffen und die Liegenschaft gleichzeitig mit einem zukunftsfähigen Konzept von Wohnen und Arbeiten auszustatten. Man musste allerdings im Frühjahr Abstand davon nehmen, als sich herauskristallisierte, dass die Finanzierung des Projekts durch die Miete des Landes Niedersachsen nicht möglich gewesen wäre.
Das Land zahlt für jede Geflüchtete und jeden Geflüchteten eine Pauschale an die Kommunen, um Unterbringung und Unterstützung zu gewährleisten. Die Höhe dieser Pauschale bezifferte Lüchow-Dannenbergs Erster Kreisrat, Simon Schermuly, bei der jüngsten Sitzung des Kreissozialausschusses auf 10 700 Euro. Bis Ende März erwartet der Landkreis – nach der aktuellen Zuweisungs-Quote – 272 Geflüchtete. Die Art der Unterbringung ist vor Ort zu organisieren.
In fünf Wohngebäuden sollen ab Mitte Januar geflüchtete Menschen untergebracht werden. „In der Unterkunft wird es im Rahmen eines Schutzkonzeptes auch eine soziale Betreuung für die Menschen geben. Das Gesundheitsamt wird regelmäßig Untersuchungen zur Grundversorgung anbieten, um die niedergelassenen Ärzte zu entlasten“, sagt Schermuly.
Gespräche habe es auch schon mit Schulen, Vereinen und ehrenamtlich engagierten Menschen gegeben, um Freizeit- und Weiterbildungsangebote zu schaffen. Auch eine Anbindung des Geländes an den ÖPNV sei nötig, diese werde von der Stabsstelle für Mobilität umgesetzt. Um lange Behördenwege zu vermeiden, werden die zuständigen Fachdienste und Behörden von Landkreis und Samtgemeinde regelmäßige Sprechstunden in Neu Tramm anbieten, heißt es aus dem Kreishaus. Zudem sollen soziale Vereine oder ehrenamtliche Helferinnen und Helfer auf dem Gelände eigene Räumlichkeiten bekommen, um vor Ort beraten zu können.