Mehr als Löschen von Bränden

Die Wasserrettung der Kreisbereitschaft 1

hbi Regional. Feuerwehr ist vielfältig, Feuerwehr ist abwechslungsreich – Feuerwehr ist eben nicht nur Feuer löschen. Heute stellen wir in unserer Serie mit der Wasserrettung der Kreisfeuerwehr Lüchow-Dannenberg eine besondere Einheit vor.

Boote in den Feuerwehren im Kreisgebiet gibt es schon recht lange, die kreisweite Einheit „Wasserrettung“ seit 2004. Nachdem mehrere Einsätze auf der Elbe, unter anderem ein Bootsbrand mit zwei Toten bei Penkefitz, die Feuerwehren 2003 beschäftigten, begannen sich Verantwortliche der Bootswehren Gedanken über eine zentrale Koordinationsstelle für Notfälle am und im Wasser zu bilden. So entstand die Wasserrettung. Anfangs noch „Bootswesen“, danach als „Sondereinheit Wasserrettung der Kreisfeuerwehr Lüchow-Dannenberg“ betitelt, war sie der Kreisfeuerwehr-Bereitschaft 1 (KFB1) angegliedert. Seit 2013 ist die Wasserrettung der 5. Zug der KFB 1. Die Einheit setzt sich aus den Ortswehren zusammen, die allesamt nah am Wasser gebaut sind: Neu Darchau-Schutschur, Hitzacker, Damnatz, Gorleben, Gartow und Lüchow. Auch die kreisfremde Ortswehr aus Dömitz wird bei Einsätzen auf der Elbe mit alarmiert.

„Dömitz schließt eine gewaltige Lücke an der wasserlastigen Kreisgrenze“, berichtet Andreas Lenz, der von Anfang an als Zugführer und seit 2019 als Stellvertreter des jüngeren Kollegen Daniel Hoch, die Einheit betreut.Die beiden sind ein eingespieltes Team und verantwortlich für die zentrale Ausbildung, für die Planung praktischer Dienste und eine gemeinsame Jahresübung. Im Einsatzfall sind sie die Fachleute für Beratung und Koordination und stehen als Bindeglied zwischen Einsatzleitung und den Männern und Frauen auf dem Wasser. Die Übungs- und Einsatzszenarien sind dabei sehr vielfältig: Brände auf Sportbooten und Binnenschiffen, in Uferzonen, die nur vom Wasser zu erreichen sind, Personenrettung oder -suche, technische Hilfeleistung auf dem Wasser oder auch der Transport von Sandsäcken bei Hochwasserlagen sind nur einige mögliche Aufgaben. Auch beim Verlegen von Ölsperren kommen die Boote zum Einsatz. Die speziellen Inhalte in Theorie und Praxis für die Ausbildung und die regelmäßig stattfindenden Übungsdienste haben sich die Verantwortlichen über die Jahre selbst zusammengestellt. Darüber hinaus haben sie spezielles Kartenmaterial und Checklisten für die verschiedenen Einsatzszenarien erarbeitet, die im Einsatzfall einen schnellen Überblick über die erforderliche Ausstattung gewährleisten. „Wir haben uns über die Jahre Gedanken gemacht, um für jeden Einsatzfall gut vorbereitet zu sein“, erklärt Andreas Lenz das Vorgehen. So wird gewährleistet, dass auf allen sieben Booten der Wasserrettung der gleiche Wissens- und Materialstand herrscht.

Die über 40-köpfige Truppe ist über die Jahre zusammengewachsen. Grund dafür ist auch ihr bislang größter Einsatz im Jahr 2013. Während des Jahrhunderthochwassers war der 5. Zug der KFB 1 für die gesamte Elbe zuständig. Koordination aller Wasserrettungskräfte (Feuerwehr, DRK, DLRG und THW), Personenrettung, technische Hilfeleistung. „Es war eine harte Zeit. Wir waren jeden Tag mindestens zwölf Stunden im Einsatz“, erinnert sich Daniel Hoch. „Es hat aber auch sehr viel Spaß gemacht“, fügt Andreas Lenz abschließend hinzu.

Der niedrige Pegelstand der Elbe verändert die Arbeit der Wasserrettung: Die Einsätze sind weniger geworden, die Jahresübung fiel wegen der Corona-Pandemie buchstäblich ins Wasser. Doch Corona hin oder her, die Gefahrenabwehr auf den Gewässern in Lüchow-Dannenberg muss gewährleistet sein. Wer Teil der Wasserrettung werden möchte, braucht unter anderem einen Sportbootführerschein, den kann man auch bei der Wasserrettung erwerben.

Dieser Beitrag wurde präsentiert von Avacon.

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