Mobile Käserei auf dem Hof

Erster wendländischer Kuhmilchkäse aus frischer Milch

rg Klautze. „Ich schätze, der wiegt so fünf Kilo“, sagt Christian Ribow. Er steht auf seinem Hof in Klautze und hält einen Laib Käse in beiden Händen. „Fünfeinhalb“, sagt seine Frau Monika – sie hat recht, wie ein Blick auf die digitale Anzeige der Waage zeigt, die in dem Raum steht, in dem die Ribows vor wenigen Tagen ihren Hofladen eröffnet haben. Einen Hofladen, in dem es den Käse zu kaufen gibt – den ersten im Wendland in einer Molkerei hergestellten Kuhmilch-Käse. „Ein Projekt, das wir schon vor Jahren anpacken wollten“, erzählt Monika Ribow und lächelt.

Doch erst jetzt hätten sie die Zeit dafür gefunden. „Und eine Molkerei, mit der wir zusammenarbeiten können“, ergänzt ihr Mann Christian. Nämlich jene von Steffi Heidrich. Und die steht auf vier Rädern: Es ist eine mobile Käserei, eine EU-Öko-zertifizierte Anlage, mit der die 30-jährige Molkereifachfrau seit zweieinhalb Jahren durch Norddeutschland fährt und auf landwirtschaftlichen Milchviehbetrieben Käse für die Direktvermarktung herstellt. Gouda etwa, wahlweise pur, mit Kräutern oder Bockshornklee, mit Chili oder italienischen Gewürzpflanzen, oder auch Bergkäse, ebenfalls „natur“ oder mit Bockshornklee. „Um sechs Uhr morgens rollte Steffi bei uns auf den Hof, und dann geht es eigentlich auch schon los“, berichtet Monika Ribow.

Die mobile Molkerei wird direkt an den Milchtank des Hofes angeschlossen, wo sich in diesem Augenblick „nur die frisch an diesem Morgen gemolkene Milch befindet“, erläutert Milchbauer Christian Ribow. Denn die Käserei kommt, wenn in der Nacht zuvor der Milchwagen da war und den Tank leer gemacht hat. Diese frische Milch von Ribows Kühen, die im Sommerhalbjahr einen großen Teil des Tages auf der Weide verbringen, wird dann innerhalb von fünf Stunden so weit verarbeitet, dass Käselaibe entstehen, die dann reifen können.

Fünf Wochen, wenn Gouda gemacht wird, zwölf, wenn ein Bergkäse entstehen soll. Käse, der dann in Ribows Hofladen verkauft werden soll. Doch nicht nur dort: „Wir arbeiten mit anderen Direktvermarktern zusammen, etwa mit dem Hofladen, den meine Schwester in Hitzacker betreibt“, erzählt Monika Ribow, eine geborene Drengemann. Ein regionales Direktvermarkter-Netzwerk sei das längerfristige Ziel, „so etwas geht nur miteinander“, ist Monika Ribow überzeugt. Gespräche mit größeren Geschäften hätten bereits stattgefunden.

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