Neue Form der Präsenz, Kritik und Hoffnung

Online stöbern, lokal kaufen – click & collect während der Corona-Pandemie

rs Regional. So müssen Heino Rygula, Chef des Dannenberger Jeans-Schapp, und Sabine Eisenack, Geschäftsführerin des Dannenberger Sporthauses Bader, in diesen Tagen bereits die Vororder für die Winterware 2021/2022 abschließen. Dabei häufen sich bei beiden noch diese Artikel.Ein effektiver Abverkauf kann aber nicht stattfinden. FürEisenack besonders hart: Sie hatte langfristig, noch vor Ausbruch der Pandemiegeplant, das Geschäft umzubauen und wollte im Februar eine Wiedereröffnung feiern. Daher hat das Sporthaus Bader noch mehr Ware als üblich in den Regalen. Auf staatliche Hilfen kann sie ebenso wenig wie Rygula hoffen, denn ihre Läden waren im Dezember noch geöffnet.

Um in dieser Phase Einnahmen zu generieren, begann Eisenack vor fünf Wochenmit Werbung auf Facebook und Instagram. Eine Homepage ist im Aufbau. Und auch auf „Meine Region online“ (MRO) präsentiert sie Artikel. Im Jeans-Schapp zeigt sich der Teppich neu shampooniert, das Regalsystem verändert. Davor steht ein Tisch mit einer Klingel für den kontaktlosen Verkauf. „Der Winter war bis zum neuerlichen Shutdown nicht kalt genug, um nennenswerte Verkäufe zu erzielen. Anlässe, sich schick zu machen, gibt es nicht“, begründet Heino Rygula, dass auch sein Geschäft prall mit Winterware gefüllt ist. „Und die Leute halten wegen der Lage ihr Geld zusammen“, führt er weiter aus. Zwar sei der Januar immer schlecht gewesen, aber so schlecht noch nie, bekennt der Kaufmann, der seit Langem bei der Werbung auf eine Mischung aus Print und sozialen Medien setzt. Nun ist er auch bei MRO dabei, weil „viele Ältere sich mit

Facebook nicht auskennen“. Was ihn während der Flaute aber besonders stört: „Die Discounter dürfen alles verkaufen, weiten im Non-Food-Bereich aktuell sogar ihre Sortimente aus.“ Dieshat Rygula auch der IHKgeschrieben und ist ob der zusätzlichen Konkurrenzärgerlich auf Politik und Kammer: Es habe genug Zeit gegeben, um sich dort Gedanken zu machen. Etwa könne man bei den Lebensmittel-Discountern solche Ware auch absperren. AuchStephanie Lübbert, Chefin von Hitzackers Feuer und Flamme, die die Zeit nutzt, um an ihrer Sommerkollektion zu arbeiten, übt Kritik an den „Schlupflöchern der Verordnungen“: „Einige Geschäfte führen im Vergleich zum übrigen Sortiment nur sehr wenig Lebensmittel, dürfen aber öffnen.“ Sie selbst hätte sich durch das Führen von Babykleidung das Label Babyfachgeschäft geben können, um die Türen offen zu halten.

Für Daniela Wilkens vom gleichnamigen Schmuckhaus in Lüchow kam der zweite Shutdown zur absoluten Unzeit: unmittelbar vor dem Fest. Dennoch habe sie bis zum ersten Weihnachtsfeiertag noch Ware ausgeliefert. „Weil meine Kunden das click-&-collect-System schnell begriffen haben.“ Standesamtlich werde auch während der Pandemie geheiratet, verrät die Geschäftsfrau, die nach wie vor auch Partner- und Verlobungsringeverkauft. Nach dem ersten Kontakt – auch über MRO, was sie lobt – nutzt sie dazu gemeinsam mit den Kunden einen Online-Ringkonfigurator beziehungsweise gibt einen Musterkasten außer Haus. Wilkens liefert auch aus und kann vor Ort dankeines mobilen EC-Cash-Gerätes den Betrag einziehen.Das Gerät hatte sie anlässlich der Premiere der ersten Lüchower Hochzeitsmesse angeschafft. Die zweite Auflage hätte in diesem Monat mit deutlich mehr Ausstellern erfolgen sollen. „Das holen wir nach.“ Realistisch dafür hält sie den Herbst. Übrigens: Für kleinere Reparaturen ist Wilkens jeden Dienstag-, Mittwoch- und Donnerstagvormittag im Laden.

Anders aufgestellt hinsichtlich Sortiment und Verkaufsstruktur ist der Wustrower Hans-Henning Schulz mit seinem Online-Handel wendland-moebel.de, zu dem ein Küchenstudio und ein Schnäppchenmarkt, der mit Versandretouren bestückt wird, gehören. Der Online-Handel sei bislang „erstaunlich gut“ durch die Krise gekommen. Beim handwerklich geprägten Küchenstudio, wo derzeit noch viele Aufträge abgearbeitet werden, rechnet Schulz erst zu Pfingsten damit, den jetzigen Shutdown zu spüren, weil derzeit neue Aufträge ausbleiben. Küchen seien Investitionen, die man im Vorfeld erleben möchte. Auch wenn es die technische Möglichkeit gebe, zeitgleich zu telefonieren und online einen Küchenkonfigurator zu bedienen, sei dies kein adäquater Ersatz für persönliche Eindrücke. Hart treffe die Situation den Schnäppchenmarkt, der vor allem von lokalen Besuchern frequentiert werde. Gerade für diesen setze Schulz auf mehr Präsenz durch MRO – ein System, deren Entwickler er persönlich kenne und und das er als „Win-win-win-Situation“ beschreibt. Zum letzten Jahr sagt er: „Die Zeit hat bei mir viel unternehmerische Energie freigesetzt. Mein Team zieht klasse mit.“

Meine Region online

Schneller Schritt ins Digitale

rs Regional. Meine Region online (MRO), eine Kooperation des Lüchower Köhring-Verlags, dem Verlag der Elbe-Jeetzel-Zeitung, und dem Wustrower Entwicklerteam von Future Pixel, schließt eine Marktlücke. MRO bietet lokalen Anzeigenkunden die Möglichkeit, schnell und unkompliziert eine professionelle Online-Präsenz zu errichten, die darüber hinaus über den reichweitenstärksten Internetauftritt der Region beworben wird – über www.ejz.de im regionalen Nachrichtenumfeld unter jedem redaktionellen Artikel. Und das mit minimalem Aufwand und geringen Kosten. Bereits jetzt lassen sich über 160 lokale Produkte (Tendenz steigend) von über 50 Firmen unter ejz.de/MRO finden.

Auch wenn man über keine eigene Homepage verfügt, ist MRO schnell und einfach selbst eingerichtet – beziehungsweise kann eine Homepage gegen eine kleine Gebühr aufgebaut werden. Alles ist mit bestehenden Internetauftritten leicht verlinkbar. Fragen zu MRO beantwortet EJZ-Mitarbeiterin Selina Klinke unter (0 58 41) 12 71 23 beziehungsweise unter der E-Mail-Adresse klinke@ejz.de.

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Redaktion Kiebitz 05841/127 420 seide@ejz.de

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