Röhrlinge sind unbedenklich

NABU gibt Tipps für das Pilzsammeln

lk Regional. Wenn die Temperaturen bei 20 bis 25 Grad liegen, die Luftfeuchtigkeit zunimmt und es zu Regenschauern und Gewittern kommt, sprießen nach etwa zwei bis drei Tagen, vor allem im Spätsommer und Herbst, die Pilze aus den Böden. Was es zu beachten gilt, wenn im Wald nach den Vitamin D liefernden Leckerbissen Ausschau gehalten wird, weiß die Pilzsachverständige Dr. Rita Lüder. Sie sitzt nicht nur im Bundesfachausschuss für Mykologie beim NABU, sondern ist zudem Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM).

„Grundsätzlich sind Anfänger auf der sicheren Seite, wenn sie sich auf das Sammeln von Röhrlingen beschränken. Denn in unseren Gefilden gibt es keine Pilze dieser Art, die tödlich sind“, rät die Mykologin. Röhrlinge haben ihren Namen aufgrund der Röhren, die sich unter ihrem Schirm befinden. Die Hutunterseite sieht so ähnlich aus wie ein Schwamm. Lediglich ein Gallenröhrling könnte fälschlicherweise für eine Marone gehalten werden. Dieser hat jedoch im jungen Alter einen weißen und im älteren Stadium einen rot-bräunlichen Schwamm. Dr. Lüder kann beruhigen: „Wenn man auch nur einen kleinen Gallenröhrling im Essen hat, schmeckt man das sofort. Er verdirbt mit seinem bitteren Geschmack die ganze Mahlzeit und man kann die komplette Pilzpfanne wegschmeißen.“ Daneben gibt es unter den Röhrlingen natürlich noch weitere bitter schmeckende Pilze oder welche, die gar Verdauungsprobleme und Übelkeit auslösen. Darunter fällt der Satansröhrling. Anhand seines hellen Hutes sowie roten Schwammes und Stiels hebt sich dieser jedoch optisch stark von bekömmlichen Röhrlingen, wie der Marone, ab.

Nicht nur zur eigenen Sicherheit, sondern auch zum Schutz der Natur sind bei der Pilzsuche dringend die folgenden sechs Regeln einzuhalten:

1.) ↓Rücksichtsvolles Pilzsuchen: Brut- und Setzzeit beachten; Tiere nicht stören; nicht in ausgewiesenen Naturschutzgebieten sammeln; keine Pflanzen oder jungen Bäume platttreten; das Moos nicht umdrehen und das Myzel, fadenförmige Zellen, die das verzweigte, weißliche Pilzgeflecht im Boden bilden, nicht beschädigen.

2.) ↓Achtsam sammeln: Nichts essen, was man nicht zu 100 Prozent kennt.

3.) ↓Korrekt ernten: Bereits bekannte Pilze werden kurz über dem Boden abgeschnitten. Ein unbekannter Pilz sollte vorsichtig aus dem Boden herausgedreht werden. Nur wenn der komplette Fruchtkörper und alle Merkmale zu sehen sind, lässt der Pilz sich bestimmen. Es gilt die unbekannten Pilze nicht mit den bekannten und essbaren zusammen zu lagern.

4.) ↓Richtige Zubereitung: Alle Waldpilze sollten nicht roh verspeist, sondern unbedingt 15 bis 20 Minuten erhitzt werden.

5.) ↓Lagerung: Am besten ist es, Pilze frisch zu verarbeiten. Geht das nicht, gilt für sie das Gleiche wie für rohen Fisch oder frisches Fleisch: Ab in die Kühlung, sofern sie nicht unmittelbar nach dem Sammelausflug verarbeitet werden.

6.) ↓Angemessene Menge: Es gilt nur für den Eigenbedarf und nie mehr Pilze zu sammeln, als am gleichen Tag verarbeitet werden können.

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