Vor zehn Jahren drohte die „Jahrtausendflut“ – Ausstellung in Damnatz
rg Damnatz. Die Bilder zeigen eine Region im Ausnahmezustand. Soldaten und Feuerwehrleute sind darauf zu sehen, wie sie mit Sandsäcken Wälle errichten und Deiche stabilisieren, durch die das Wasser geradezu hindurchströmt. Boote und Hubschrauber, die Sandsacknachschub bringen, Menschen, Uniformierte wie Zivilisten am Ende ihrer Kräfte. Die Bilder wurden vor genau zehn Jahren in Lüchow-Dannenberg an der Elbe aufgenommen, als die „Jahrtausendflut“ so hoch an den Elbdeichen stand wie niemals zuvor. Die Bilder hängen an einer mehrere Hundert Meter langen Leine auf dem Elbdeich in Damnatz, sie sind Teil der Veranstaltung, mit der die Gemeinde an die Beinahekatastrophe von 2013 erinnert. Und daran, dass sich der Hochwasserschutz an der Elbe in entscheidenden Bereichen nicht verbessert hat. Wie sich Damnatz‘ Bürgermeister Torsten Schulz erinnert, hatten Experten ihre Prognose für den Scheitelpunkt der Welle auf 8,80 Meter angehoben. In Damnatz ist der Deich nur acht Metern hoch. Zum Glück kam es anders, bei einem Pegel von 8,20 Metern blieb die Hochwasserwelle stehen, überfluteten und brachen die Deiche nicht, weil Zehntausende Helfer sie stabilisierten.
Schon damals war klar: Es muss etwas passieren. Die Politik versprach schnelle Hilfe. „Doch an entscheidenden Stellen sind wir heute keinen Schritt weiter als damals“, mahnt Willi Fabel, der Vorsitzende für den besonders gefährdeten Elbdeich zwischen Wussegel und Penkefitz. Vor allem der Naturschutz behindere von Beginn an die Hochwasserschutzmaßnahmen, sagt Fabel. So sehr, dass er keinerlei Prognose darüber abgeben könne, wann die Baumaßnahmen in die Umsetzung gehen. Es müsse „endlich ein Kompromiss gefunden werden zwischen Naturschutz und dem Schutz der Bevölkerung“, so Bürgermeister Schulz am Wochenende vor zahlreichen Zuschauern.