Streuobsttag – ein Erlebnis für alle Sinne

Zum elften Mal in Gartow: rund 100 Sorten, Bäume und Apfelbestimmung

asb Gartow. Rote Sternrenette, Goldparmäne oder Geflammter Kardinal – die Namen alter Apfelsorten sind so poetisch wie vielfältig. Am Sonntag konnten die zahlreichen Besucher auf dem Streuobsttag in Gartow verschiedene Sorten kennenlernen und probieren. Die Veranstaltung, organisiert vom Apfelverein Lemgow/Woltersdorf, lockte nicht nur Apfelliebhaber, sondern auch zahlreiche Fami­lien und Naturliebhaber an. Nach zwei Jahren fand die beliebte Veranstaltung wieder in Gartow statt. Rund 20 Aussteller präsentierten auf dem Kirchvorplatz und im idyllischen Pfarrgarten Obst, Kräuter, pflanzfertige Bäume und zahlreiche Informationen rund um die Themen Obst und Natur.

Besondere Aufmerksamkeit bekam die Sortenausstellung mit rund 100 Apfelsorten. Fasziniert begutachteten zahlreiche Besucher/innen die bunte Vielfalt. Kein Wunder – denn in den Supermärkten werden meist nur wenige Sorten angeboten. Dabei gibt es in Deutschlands Gärten eine große Bandbreite an alten und regionalen Apfelsorten. Es wird geschätzt, dass es allein in Deutschland über 1000 verschiedene alte Apfelsorten gibt, die teils vom Aussterben bedroht sind.

Den Aktiven vom Apfelverein ist es deshalb wichtig, das Wissen über alte Obstsorten zu erhalten. „Wir wollen die Menschen befähigen, sich selber mit Obst zu versorgen“, so Hannes Jung vom Apfelverein. Regelmäßig bietet der Verein Naturpädagogik-Veranstaltungen für Erwachsene, aber auch für Kinder und Jugendliche an.

In Vorträgen konnte man sich am Sonntag zum Beispiel Tipps holen, wie Baumschädlinge auf natürliche Weise weggehalten werden können, oder sich darüber informieren lassen, wie eine Solawi (Solidarische Landwirtschaft) funktioniert. Besonders gefragt war auch dieses Jahr wieder die Sortenbestimmung durch den Pomologen Hermann Stolberg.

Nicht zuletzt war es ein kulinarischer Genuss: Bei kaltem, aber sonnigem Wetter ließen sich die Besucher/innen die köstlichen hausgebackenen Kuchen und Torten schmecken. Übrigens: Wer unter einer Apfelallergie leidet, aber nicht auf Äpfel verzichten möchte, könnte es einmal mit alten Apfelsorten pro­bieren. Diese gelten als besonders verträglich. Beim Genuss treten viel seltener Probleme auf, selbst wenn die Schale nicht entfernt und die Frucht roh gegessen wird. Die Äpfel sollten allerdings nicht mit Pestiziden behandelt sein.

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