Überaus schlagkräftige Truppe

Wehr Groß Heide: erfolgreich durch Teamgeist und Einsatz

rs Groß Heide. „Die freiwillige Feuerwehr ist ein Verein gesunder und kräftiger Männer, welche die Ehrenpflicht übernommen haben, sich durch regelmäszige Übungen bei militärischer Disziplin die Gewandtheit, den Muth und die Ruhe anzueignen, die nötig sind, um bei Feuersgefahr möglichst rasch und in zweckmäßiger Weise Hülfe leisten zu können.“ So steht es in der 1903 unterzeichneten Satzung der Freiwilligen Feuerwehr Groß Heide – und das gilt in vielen Bereichen noch heute. Der dazu gegründete Feuerlöschverband Groß Heide wurde nach 1972 im Rahmen der Gebietsreform aufgelöst.

Größere Einsätze verzeichnete Heides Wehr etwa 1945, als ein Flugzeugabsturz im März das Wohnhaus Burdorf und die Sägerei Fick zerstörte. Einen Monat später geriet der Ort Groß Heide unter Beschuss der Alliierten, wobei gleich 40 Gebäude zerstört wurden.

1954 musste man zum Hochwassereinsatz ausrücken – jedoch nicht bis an die Elbe, sondern mangels des Jeetzelkanals vor den Ort, wo das einströmende Wasser massiv die Gehöfte bedrohte. Es folgten zahlreiche Wald-, Moor- und Wohnhausbrände und die großen Hochwassereinsätze 2002, 2006, 2011 und 2013.

Die Ortsfeuerwehr mit Grundausstattung und einer beachtlichen Mitgliederstärke ist in erster Linie bei Vegeta­tionsbränden im Einsatz und bei der Unterstützung größerer Wehren bei Großschadenslagen – unter anderem durch gestellte Atemschutz­geräteträger.

Zur Verfügung steht den Groß Heidern dazu ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF-W) IVECO (wasserführend) und ein Mannschaftstransport­wagen. Beide Fahrzeuge befinden sich übrigens im ehemaligen Feuerwehrgerätehaus, das schon hätte abgerissen werden sollen. Nun wurde es mit modernen Rolltoren bestückt. Ein Beispiel klugen Handelns in Groß Heide.

Direkt daneben befindet sich das neue Feuerwehrgerätehaus, dessen Bau 2012 begonnen und 2015 eingeweiht wurde. Eigens zur Finanzierung wurde ein Förderverein ins Leben gerufen, der noch immer aktiv ist. Das vergleichsweise neue Gebäude ist modern ausgestattet – unter anderem mit einem Glasfaseranschluss. Dort befinden sich auch die innovativen Löschrucksäcke. Alarmiert wird heute per Smartphone – mit der App Alarm-Dispatcher.

Wichtiger Bestandteil des Vereinslebens bei der Groß Heider Wehr, die dort sozialer Mittelpunkt ist, ist neben der sinnvollen Tätigkeit, Einsätze zum Wohl anderer zu absolvieren, seit Langem das Üben in der Wettkampfgruppe, die derzeit von Gruppenführer Sebastian Wiechert geführt wird. Goldene Jahre feierte man Ende der 1950er-, Anfang der 1960er-Jahre. Auf Kreisebene wurde man fünf Mal Zweiter, 1963 gar Sieger. Aber auch wenn mal kein Sieg gefeiert werden konnte, so kann die Groß Heider Wehr doch von sich behaupten, regelmäßig an den diversen Wettbewerben auf Samtgemeinde- und Kreisebene teilgenommen zu haben. 1990 erlebte die Wettkampfgruppe eine wahre Renaissance: 1991 und 1994 siegte man bei den Samtgemeindewettkämpfen, 1993 wurden die Groß Heider Zweiter, 1992 Dritter. Bei den Kreiswettkämpfen erreichten die Gruppen 1991, 1993, 1994, und 1996 den zweiten Rang. Bei den Samtgemeinde-Feuerwehrtagen am Wochenende will man erneut oben mitmischen, sich aber in erster Linie als guter Gastgeber präsentieren. „Wir sind hervorragend darauf vorbereitet“, unterstreicht Pressewart Volker Peters, „haben an allen Positionen erfahrene Aktive im Einsatz.“ So ist im Bereich Verpflegung Hauswirtschaftsmeisterin Beate Hennings verantwortlich.

Jugendwehr Basis der Aktiven: 60 Jahre Nachwuchsarbeit

Mitte der 1950er-Jahre begann man in den damaligen Kreisen Dannenberg und Lüchow damit, in größeren Feuerwehren eigene Jugendabteilungen zu bilden. Interessierte Jungen ab zehn Jahren konnten nun den Feuerwehren beitreten. Wie in vielen anderen kleineren Ortsfeuerwehren auch, wurden in Groß Heide die Jugendlichen, deren Väter ebenfalls Mitglied in der Feuerwehr waren, nach der Konfirmation langsam an die Feuerwehr herangeführt. Beim Üben durften sie schon mal mitmachen, und hinterher in der Gastwirtschaft Schulz waren sie dann auch mit von der Partie. Doch Mitglied durften sie nach den Statuten der Landesfeuerwehr erst mit 16 Jahren werden.

1963 gab es aber in Groß Heide so viele feuerwehrbegeisterte Jungen, dass der Vorstand des Feuerlöschverbandes Groß Heide auf seiner Versammlung einstimmig beschloss, eine Jugendabteilung zu bilden. So wurde am 18. März 1963 die Jugendgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Groß Heide ins Leben gerufen. Aus den Reihen dieser Jugendfeuerwehr sind viele in den aktiven Dienst übergetreten – etwa der Ortsbrandmeister Henning Peters.

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