Vom Herren- und Leutetisch

Im Archiv geht es ums Schlemmen und Saufen

lk Große Heide. Mit einem Thema, das alle anbelangt, beschäftigt sich das Archiv der unveröffentlichten Texte am Freitag, dem 27. Oktober, ab 19 Uhr im Groß Heider Gasthof Schulz: dem Essen und Trinken. So hat der Lüchower Ernährungswissenschaftler Friedrich Bohlmann etwa herausgefunden, was es im 14. Jahrhundert auf dem Tisch gab, was im Jahr 1808 und 1809. Und was alles dazu eingekauft wurde. Er kennt die Rezepte eines Bauern aus Köhlen, der aus Wurstfleisch, Bier und Pfefferkuchen ein Gericht für 40 Leute schuf. War es für Soldaten? Für die Knechte? Und wie veränderte sich die Küche während der Kriege?

An den Wendländern wurde Kritik wegen des Saufens und Prassens geübt. So sollten Hochzeiten nicht mehr sieben Tage dauern. Manche Gerichte sind bereits vergessen. In der Familie Bueb haben die Männer gekocht und sogar das erste Männerkochbuch geschrieben.

Klaus Bueb aus Quickborn trägt vor, was sein Großvater, Dr. Julius Bueb, 1930 schrieb und für die Familie drucken ließ. lllustriert wurde das Büchlein von Eduard Thöny, der auch für den „Simplicissimus“ zeichnete.

Was bedeutet es für die landwirtschaftlichen Flächen, wenn weitere Länder den Fleischkonsum Europas und der USA kopieren. Was, wenn dieser in den Industrieländern ungebrochen weitergeht? Diesen Fragen widmet sich Bohlmann. Er fragt nach der Rolle der Lebensmittelindustrie, wenn immer mehr vegane Gerichte angeboten werden. Und er setzt sich mit der Zukunftsforscherin Hanni Rützler über zukünftige Ernährung auseinander.

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