Von der Vision zur Realität

Netzwerk-Projekt der Drawehn-Schule Clenze setzt ein starkes Zeichen

em Clenze. Gar nicht so leicht, die Kunstwerke, die während des Netzwerk-Projekts „I have a dream – Dr. Martin Luther King und Rosa Parks“ der Drawehn-Schule Clenze entstanden sind, haben ordentlich Gewicht. Mehrere Neuntklässler braucht es, um das Graffiti vom Hänger zu bekommen. Doch nicht nur das besprayte Brett wiegt schwer, auch die Botschaft darauf: Sie ist ein klares Statement gegen Rassismus.

Drei Menschen, drei Beweggründe, eine Vision: Das ist die Basis des Netzwerk-Projekts „I have a dream – Dr. Martin Luther King und Rosa Parks“ der Drawehn-Schule Clenze. Vor gut einem Jahr ist von Andreas Wehen, Pastor der Gesamtkirchengemeinde West, engagierten Eltern und Lehrkräften der KGS der Grundstein für ein Projekt gelegt worden, welches ursprünglich das Leben und Wirken von Dr. Martin Luther King zum Thema machen wollte. Seither habe sich dieses Vorhaben in unvorhersehbarer und erfreulicher Weise fortentwickelt und immer weitere Kreise ge­zogen.

Es sei wichtig für eine Schule, sich mit aktuellen gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen, betont Heike Hedtke, ständige Vertreterin der Schulleitung der Drawehn-Schule: „Schulen bekommen alle möglichen Probleme frei Haus geliefert und müssen sehen, wie sie damit umgehen.“ Und so nahm die Initiative an Fahrt auf. Experten für antirassistische Bildung wurden hinzugezogen, um Schülerinnen und Schüler in Workshops für das Thema Rassismus zu sensibilisieren, um das Thema kreativ, musikalisch und in Gesprächen aufzuarbeiten.

„Wir beobachten die Projektarbeit mit rassismuskritischen Augen, denn ohne Betroffenenperspektive kann man andere Menschen nicht dafür sensibilisieren“, erklärt Workshopleiter Joshua Ikbegbu vom Verein Kitma aus Wuppertal, der das Projekt als Experte unterstützt. Er ist begeistert von dem „beispiellosen Engagement“ aller Beteiligten. Bei der demografischen Struktur im Wendland mit Überalterung und geringem Ausländeranteil hält er es für wichtig, das Thema an die Jugend heranzutragen. „Es geht ja auch darum, überholte Strukturen, Werte und Ansichten zu durchbrechen und den Blick für Vielfalt und Toleranz zu öffnen“, betont der Wuppertaler.

Das Projekt erweiterte sich über die Schulmauern hinaus und erhielt Unterstützung von regionalen Künstlern, Graffitikünstlern aus Hamburg und Lüneburg sowie zahlreichen Gemeindemitgliedern. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten mit der Förderung konnte das Projekt dank der Hilfe von verschiedenen Organisationen und privaten Spendern realisiert werden.

Die entstandenen musika­lischen, darstellerischen und künstlerischen Projekte werden bei einer Reihe von Veranstaltungen an verschiedenen Stationen in Clenze und der Pauluskirche in Bergen präsentiert. „Wir sind mega­stolz, was sich entwickelt hat und wollen das, was die Schülerinnen und Schüler in dem Prozess geschaffen haben, mit allen teilen“, sagt Ingalisa Wingenfelder, die das Projekt seitens der Schule betreut. Die Lehrerin lädt ab dem 5. Mai Interessierte ein, mit offenen Augen durch Clenze zu gehen und unterschied­liche Stationen der beson­deren Ausstellung zu ent­decken.

Termine im Überblick: Netzwerk-Projekt „I have a dream“

Sonntag, 5. Mai, ab 15 Uhr: Ausstellungseröffnung in der St.-Bartholomäus-Kirche in Clenze

Sonntag, 5. Mai, bis Montag, 3. Juni: Ausstellungen in der Clenzer Kirche täglich von 14 bis 17 Uhr und in der Bergener Pauluskirche täglich von 10 bis 18 Uhr. Führungen können unter (01 73) 3 75 95 22 vereinbart werden. Weitere Ausstellungen an verschiedenen Stationen in Clenze sind rund um die Uhr sichtbar.

Freitag, 10. Mai, ab 17 Uhr und Dienstag, 14. Mai, ab 19 Uhr: Musisch-kulturelle Veranstaltungen in der Clenzer Kirche

Freitag, 31. Mai, ab 18.30 Uhr: Schul-Bigband der KGS spielt an der Ecke Schützenholzstraße/Lüchower Straße in Clenze

Freitag, 14. Juni, ab 15 Uhr: Schulfest der Drawehn-Schule Clenze mit Abschlussveranstaltung

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