Kiebitz-Umfrage zu Umbrüchen und neuen Starts
rhy Regional. Der Januar ist für viele Menschen ein schwieriger Monat. Die nicht nur besinnliche, sondern auch trubelige Adventszeit, das Weihnachtsfest und der Jahresbeginn sind vorbei. Plötzlich kehrt Stille ein – und ein Monat, den viele für sich als grau, kalt und regnerisch empfinden. Viele würden am liebsten so reagieren, wie die Natur es vorsieht und manches Tier es praktiziert: Höhle suchen, Winterschlaf machen.
Der Kiebitz hat Menschen in den Landkreisen Ludwigslust-Parchim und Lüchow-Dannenberg gefragt, wie es ihnen damit geht und was ihnen in dieser Jahreszeit besonders guttun würde.
Gudrun Kuhn (82) aus Rüterberg beginnt das neue Jahr ganz bewusst. Nach Weihnachten sei auch die Zeit, mal an sich zu denken, für sich zu sorgen und es sich gut gehen zu lassen: „Von Advent und Weihnachten her ist der Satz ,Ende ist Anfang‘ meine Motivation“, sagt die Kunsthandwerkerin. Sie gestaltet ihren Vormittag so: „Gute Morgentoilette, gemütliches Frühstück mit Kerze, im Radio vorgelesen zu bekommen, eine kurze eigene Meditation, nach dem Frühstück ein Gang in und um den Garten, kleine Events und Begegnungen planen, sich lieber Menschen durch Telefonate zu vergewissern und Grundstück und Haus zu ordnen.“ Dadurch werde ihre Kreativität belebt.
Dietrich Burmeister (69) aus Dömitz startet die oft ungemütliche Jahreszeit in genügsamer und ruhiger Stimmung: „Ein interessantes Buch und eine Tasse Tee mit Honig“ unterstützen ihn dabei. Der Lichtkünstler sitzt am liebsten auf seinem Sessel in der warmen Stube vor dem Kachelofen und liest. Auf dem Schoß liegt Katze Lulu, auf der Couch hat Katze Wanda es sich gemütlich gemacht. Das gleicht einem Idyll aus einem Gemälde, ist einfach aber gemütlich zugleich.
Petra Wullner (58) aus Damnatz liebt diese Jahreszeit. Sie ist als Reiki-Großmeister/Lehrer optimistisch gestimmt, denn für sie ist das Glas halb voll, nie halb leer. „Ich liebe den Wind und den Regen, die Kraft, die dahinter steckt, denn es ist toll, was in der Natur jetzt vor sich geht“, sagt sie. Das neue Jahr wollte sie ganz bewusst beginnen. Ihre Freizeit verbringt sie mit Lesen, Handarbeiten und Meditation. Ihre Reiki-Behandlungen sind für sie eine bewusst gewählte Gestaltung.
Walter Jerzembek (74) aus Grippel ist froh, wenn der Januar vorbei ist. Im Winter schläft er morgens länger, sagt er. Als Rentner habe er viel Zeit, das könne er sich erlauben: „Ich achte darauf, wann es abends dunkel wird, und freue mich, wenn es am Ende des Tages wieder länger hell ist.“ Zum Klönen trifft er sich gerne mit Freunden zum Kaffee oder einem Glas Wein, auch um das Alleinsein zu meistern. Ein Höhepunkt für ihn ist das Singen im Chor, dem er vor einem Jahr beigetreten ist.