Nach offiziellem Förderungsende: EVE Dannenberg erhält Pionier-Windanlagen in Jeetzel
dsa/bv Jeetzel. Die ersten Windkraftanlagen auf dem Jeetzeler Berg, einstmals Symbol der Energiewende im Wendland, sind in die Jahre gekommen. Mit Hilfe des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes war der Bürgerbetreibergesellschaft eine Vergütung für 20 Jahre garantiert worden. „Auch unsere alten Windanlagen auf dem Jeetzeler Berg stehen vor schweren Zeiten, weil die EEG-Vergütung am Jahresende ausläuft“, berichtet Dieter Schaarschmidt, „aber wir haben mit der EVE (Energieversorgung Elbtalaue) einen Partner gefunden, der unseren Öko-Strom ab Januar 2021 regional vermarktet.“
Das EEG-Gesetz hatte vor zwei Jahrzehnten etwa 200 Menschen motiviert, im Wendland in diese, zu der damaligen Zeit noch als riskant geltende Ökoenergie zu investieren. „Auch, um ein Zeichen gegen den Standort Gorleben und die Atomenergienutzung zu setzen“, betont Schaarschmidt. Heute sind die Anlagen abbezahlt; die alten Gesellschafter sind zum großen Teil nach einer Schlussabfindung ausgestiegen.
Um die Anlagen nach Ablauf des Förderzeitraums durch das Erneuerbaren-Energien-Gesetz trotzdem weiter betreiben zu können, hat die Wendland Wind GmbH mit der EVE aus Dannenberg einen Partner gefunden, der bereit ist, den Windstrom ab dem Jahr 2021 für einen „marktgerechten Preis“, so Schaarschmidt, abzunehmen und in der Region als regionalen Ökostrom zu vermarkten. Damit hat die EVE die Möglichkeit, neben dem bisherigen zertifizierten Ökostrom aus Wasserkraft auch regenerativ gewonnenen Windstrom aus der Region anzubieten. „Damit ergeben sich aus der Zusammenarbeit Vorteile für beide Partner“, bilanziert Schaarschmidt.
Zur ersten Gesellschafterversammlung der neuen Gesellschaft, die die Altanlagen auf eigenes Risiko übernimmt, waren Ende vergangenen Jahres 16 Kommanditisten in Göttien erschienen. Schaarschmidt berichtete, dass die Gesellschaft ihr Mindestkapital von 200 000 Euro fristgemäß erreicht hat, die Gesellschaft verfügt über ein Kommanditkapital von 216 000 Euro. Der Stromliefervertrag ab dem 1. Januar 2021 wurde für vorerst fünf Jahre mit der EVE unterzeichnet. Neben einer Reparaturrücklage verfügt die Gesellschaft auch über eine Rückbaurücklage – nach dem Ende der Genehmigung muss alles samt Fundamenten abgebaut werden.