„Wir müssen reden“

„Tag der Apotheke“: Ein Aktionstag für mehr Transparenz

em Lüchow-Dannenberg. Jedes Jahr am 7. Juni wird der „Tag der Apotheke“ begangen. Dieser von der ABDA, der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, seit 1998 ins Leben gerufene Aktionstag soll auf den Stellenwert der öffentlichen Apotheken als wichtige Instanz im Gesundheitswesen und auf die Bedeutung des apothekerlichen Heilberufs für die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung aufmerksam machen. Der Fokus liegt dabei auf der Betreuung der Patientinnen und Patienten durch pharmazeutisches Personal und dem breiten Leistungsspektrum der Apotheken. Auch die politischen Forderungen der Apothekerschaft spielen am Tag der Apotheke immer wieder eine wichtige Rolle – schließlich ist die Stabilität der Apotheken unmittelbar an Rahmenbedingungen geknüpft, die von der Bundesregierung und vom Gesetzgeber vorgegeben werden.

Im Vorfeld der Europa- und Kommunalwahlen am 9. Juni ruft die ABDA die Apothekenteams unter dem Aktionsmotto „Wir müssen reden. Die Apotheke.“ dazu auf, Politiker einzuladen, um ihnen die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vorAugen zu führen. Apothekenteams sollen das Gespräch mit Entscheidungsträgerinnen und -trägern aus Kreis oder Kommune suchen, um Sorgen und Nöte, aber auch Forderungen und Lösungen zu diskutieren. Die ABDA unterstützt die Apothekenteams dabei mit speziellen Informationsmaterialien und Vordrucken, die die politischen Forderungen der Apothekerschaft und den Zustand der Arzneimittelversorgung thematisieren. Zum Beispiel könnendie Apothekenteams erklären, welchen Mehraufwand dasE-Rezept bedeutet.

Seit der Einführung des E-Rezeptes gebe es einen enormen Beratungsaufwand für das Personal, berichtet Matthias Loa, Inhaber der Adler- Apotheke in Clenze. „Viele wissen gar nicht, wie das digitale Rezept überhaupt funktioniert“, erklärt er. Das System sei sehr komplex und nicht vor technischen Störungen gefeit. „Manchmal passiert es, dass ein Rezept nicht verfügbar ist. Dann müssen wir oder der Patient Rücksprache mit der Praxis halten. Mit dem Papierrezept hatte man faktisch etwas in der Hand, was auch für die Patientinnen und Patienten greifbarer war.“

Auch Lieferengpässe stellen Apotheken immer wieder vor große Herausforderungen und sollen an diesem besonderen Tag im Fokus stehen. Ob eingeschränkte Verfügbarkeit von paracetamol- und ibuprofenhaltigen Arzneimitteln in der Erkältungszeit oder wie derzeit das für die Behandlung von Diabetes mellitus wichtige Insulin – „wir haben immer wieder mit schwierigen Phasen in unserer Warenbeschaffung zu kämpfen“, erzählt Loa. Diese Tatsache habe Auswirkungen auf die gesamten Arbeitsabläufe. Nicht nur, dass eine Person einen kompletten Arbeitstag mit der Beschaffung von Medikamenten beschäftigt sei, „wir müssen auch klären, wer das Medikament dringender braucht, wenn wir es dann doch in kleiner Menge vorrätig haben“, erklärt der Apothekeninhaber. Hinter dieser Organisation stecke ein gewisses Management.

Die ABDA betont die Wichtigkeit der Apotheken vor Ort und ruft dazu auf, den „Tag der Apotheke“ aktiv zu nutzen, um die Leistungen und die Bedeutung der Apotheken für die Gesellschaft hervorzuheben.

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