lk Schreyahn. Am 9. März wäre Peter Scholl-Latour, der Altmeister der journalistischen Reportage, 100 Jahre alt geworden. Er lieferte vor etwa zehn Jahren den Titel für das Buch des bekannten Journalisten Ramon Schack: „Das Zeitalter der Idiotie“. Der kluge Scholl-Latour ist lange tot, das von ihm so bezeichnete Zeitalter jedoch noch nicht vergangen. Im Gegenteil. Ramon Schack hat seinerzeit mit Scholl-Latour viele Gespräche geführt. Vor allem aber lernte er von ihm: Um die Welt zu verstehen, muss man sie auch kennen, sie gesehen und mit den Menschen gesprochen haben. Das ist das A und O des aufklärenden Journalismus. Heutzutage nutzen viele Meinungsmacher in der Regel das World Wide Web und meinen, das sei die Welt. Es ist nicht mehr üblich, vor Ort zu recherchieren und zu beschreiben, was dort geschieht. Schacks Reportagen von allen Erdteilen offenbaren, wie der Westen vielerorts materielle wie moralische Trümmer beim Missionieren hinterlassen hat. Und darum ist sein Wirtschafts- und Lebensmodell für viele Länder zunehmend uninteressant. Sie suchen nach neuen Wegen und lassen dabei nicht nur Europa links liegen. Schack, der für die Neue Zürcher Zeitung, Süddeutsche Zeitung oder das Handelsblatt schreibt, hat sie dabei beobachtet. Ramon Schack liest am Sonnabend, dem 9. März, ab 16 Uhr im Künstlerhof Schreyahn, Britta Gansebohm moderiert. Anmeldung: info@salon kultur.de