Flüchtlingsunterkunft in ehemaliger Lüchower Schule
rg Lüchow. Eigentlich hätte es schon am Sonnabend losgehen sollen. Im „Ankunftsort“, den das Deutsche Rote Kreuz und das Technische Hilfswerk im Auftrag des Landkreises in einem Teil des ehemaligen Lüchower Gymnasiums eingerichtet haben, stand und steht alles bereit, um Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen mussten, aufzunehmen. An diesem Tag kam jedoch noch niemand. Doch in Lüchow ist man vorbereitet. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des DRK-Kreisverbandes und des THW haben nicht nur in der größeren Turnhalle Zelte aufgestellt, mit Feldbetten darin, wo sich die Flüchtlinge ausruhen können, sondern auch die sanitären Anlagen wieder instand gesetzt, Rauchmelder angebracht, Stromanschlüsse verlegt, für die Kinder einen Spiel- und Bewegungsraum eingerichtet, Waschmaschinen und Trockner angeschlossen, eine Teeküche aufgebaut – und Verwaltungsinfrastruktur installiert. Ein Ankommen soll dort möglich sein, zur Ruhe zu kommen und zu entscheiden, wie es weitergehen soll. Denn „dafür ist der Ankunftsort für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, kurz AKU, in erster Linie gedacht“, heißt es von der Kreisverwaltung: „Wer in Lüchow-Dannenberg bleiben will, wird beim Ankommen unterstützt und soll schnellstmöglich in privaten Wohnraum umziehen können. Viele werden aber wohl nach einer kurzen Verschnaufpause weiterreisen wollen“, vermutet man im Sozialamt der Kreisverwaltung.
Nach einer medizinischen Untersuchung und einer Registrierung erhalten die Neuankömmlinge im AKU ihren Haus-Ausweis sowie ein Paket mit dem Nötigsten: von der Zahnpasta bis zur Babywindel. Der Landkreis hat den Lüchow-Dannenberger DRK-Kreisverband mit dem Aufbau und Betrieb dieser Einrichtung beauftragt – vorerst bis Ende August. Noch wisse man „nicht, welche Bedarfe die Menschen, die nach Lüchow kommen, haben“, sagt Tine Nureldeen, die Leiterin der Einrichtung. Mit solchen Aufgaben hat sie Erfahrung, die Sozialpädagogin war schon 2015 bis 2016 stellvertretende Leiterin der Flüchtlingsunterkunft am Breeser Weg in Dannenberg. Ihr soll ein Team aus Sozialpädagoginnen und mehreren Sprachmittlerinnen zur Seite stehen. Gerade Letztere werden noch gesucht, Gleiches gilt für Personal, das die Einlasskontrollen vornimmt. Außerdem werden in der AKU eine Nachtwache, eine Reinigungskraft und ein Sekretariat arbeiten, auch das Einrichten einer Kleiderkammer ist geplant.
Eine Dauerlösung ist der AKU nicht. Soll er auch nicht sein. Daher sucht der Landkreis auch dringend Wohnraum für die Menschen, die absehbar auf ihrer Flucht im Kreisgebiet ankommen. „Wer ukrainischen Vertriebenen ein Zimmer, eine Wohnung oder ein Haus zur Verfügung stellen kann oder selbst auf der Suche nach einer Unterkunft ist, kann sein Angebot kostenfrei auf dem Internetportal www.warmes-bett.de veröffentlichen. Und die Hilfsbereitschaft in Lüchow-Dannenberg ist groß, das haben nicht nur die vergangenen Wochen eindrucksvoll bewiesen.