bm Lübbow. Majestätisch blickt Don Peton von seinem Kletterast herab. Der Bart schillert in knalligem Orange und wechselt dann über in ein leichtes Grau. „Anhand der Bartfarben lässt sich immer gut erkennen, wie er sich gerade fühlt“, erzählt Jana Onitsuka und streicht über die lederartige Haut des Reptils. Don Peton oder „Barta“, wie die Bartagame von seinen Besitzern im Alltag liebevoll genannt wird, sei gerade leicht verunsichert. Daher der graue Bart. „Das passiert bei schnellen Bewegungen vor seinem Terrarium, wenn er nicht genau weiß, was passiert“, erläutert seine Besitzerin. Immerhin sei die Umgebung fremd, denn die in Düsseldorf lebende Onitsuka ist mit ihrem japanischen Ehemann und Reptil über Weihnachten zu Besuch bei ihren Eltern in Lübbow. Damit Barta die sechsstündige Fahrt unbeschadet überstehe, habe sie ihn in eine kleine Transporttasche, wie man sie auch für Katzen benutzt, gesetzt, inklusive einer warmen Decke und einer Wärmflasche, denn „Reptilien sind wechselwarme Tiere. Das bedeutet, es darf nicht zu kalt werden.“ Mit im Auto ist ein selbst gebautes und transportables Terrarium, die vorübergehende Unterkunft von Barta während seines Kurzurlaubs.
Jana Onitsuka hat sich schon in ihrer Jugend für Reptilien interessiert. „Ich habe mir damals in einer Zoohandlung Bücher über Reptilien durchgelesen und habe mich dann für meine erste Bartagame entschieden, weil ich lieber ein Wüstenterrarium haben wollte als ein Regenwaldterrarium. Denn bei einem Wüstenterrarium sind die Temperatur und Luftfeuchtigkeit wesentlich einfacher zu regulieren“, blickt sie zurück. Als sie zum Studium dann zu Hause ausgezogen sei, habe sie das damalige Tier verkaufen müssen. „Das war damals ein echter Stromfresser. Nachdem Jana ausgezogen war, haben wir das an unserer Stromrechnung sehr stark gemerkt“, erzählt Vater Martin Oberstraß lachend. Heute sei das allerdings deutlich günstiger mit den Energiesparlampen, erklärt Onitsuka.
Lebende Insekten
Etwas Überwindung habe es sie am Anfang gekostet, das Tier mit lebenden Insekten zu füttern. „Die gibt es in Boxen zu kaufen.“ Damit Barta genügend Vitamine bekomme, sei eine entsprechende Fütterung mit Insekten sehr wichtig. „Ich füttere außerdem die Kakerlaken und Schaben. Die bekommen Salat und Äpfel. Barta bekommt zweimal die Woche lebende Insekten, sein Leibgericht. Im Sommer sammle ich frische Kräuter für ihn.“
Gekauft habe sie die Bartagame, eine eigentlich in Australien heimische Echsenart, von einem Züchter in Münchengladbach. „Obwohl Barta ja noch nie in Australien war, hat er seinen Winterschlaf von Mai bis August gehalten. Das fand ich sehr interessant“, erklärt die 32-Jährige. Dazu habe er sich ein kleines Loch gegraben und dort geschlafen.
Mittlerweile ist Barta wieder zurück in Düsseldorf und blickt von seiner Fensterbank herunter auf die vielen Menschen auf der Straße. „Das mag er sehr. Genauso wie Fernsehen schauen. Alles, was sich bewegt, ist interessant.“ Und: Da Barta ein unkomplizierter Reisebegleiter zu sein scheint, gibt es den nächsten Urlaub ganz bestimmt.