„Brücke der Einheit“ steht seit 29 Jahren

Verbindender Bau

rs Dömitz. Sie wurde aus 1831Tonnen Baustahl, 24 300 Kubikmetern Beton sowie 1756 Tonnen Betonstahl und 480 Tonnen Spannstahl für 52,4 Millionen DM gebaut: die 970 Meter lange Straßenbrücke bei Dömitz über die Elbe. Die eigentliche Stab­bogenbrücke verfügt über eine Stützweite von 178 Metern. Die Bögen weisen dabei eine Scheitelhöhe von 27 Metern auf. So weit das nackte Zahlenwerk des Baus, der auf dem rund 115 Kilometer langen Elbeabschnitt zwischen Wittenberge und Lauenburg die einzige Straßenbrücke ist, die die Elbe quert. Und die Dömitzer Straßenbrücke, die an selber Stelle errichtet wurde, wie eine Vorgängerin, die von 1936 bis 1945 an selber Stelle stand, stellt zudem den ersten Brückenneubau über die Elbe nach der Wiedervereinigung dar, welcher am 18. Dezember 1992 eingeweiht wurde.

Nichtzuletzt deshalb gilt das Bauwerk als ein Symbol der Wiedervereinigung, als „Brücke der Einheit“, als ein verbindendes und die wirtschaftliche Entwicklung vorantreibendes Element – vor allem für die anrainenden Gemeinden: für die Samtgemeinde (SG) Elbtalaue und das Amt Dömitz-Malliß. Hunderte Menschen pendeln täglich über die Brücke zur Arbeit, besuchen Verwandte und Bekannte, nehmen hüben wie drüben am Vereins- oder dem gesellschaftlichen Leben teil. Dannenberg und Dömitz trennen schließlich lediglich 15 Straßenkilometer, das ist weniger als die Distanz Dannenberg-Lüchow.

Das ist letztlich auch der Grund für die kommunalen Vertreter links und rechts der Brücke, den Brückengeburtstag jährlich gemeinsam zu feiern: mit einem Besuch darauf, rund acht Meter über dem Strom. „Gerade in diesem Jahr, nachdem die Kommunalwahl viele neue Bürgermeister ins Amt gehoben hat, wäre es wichtig gewesen, diese in diesem Rahmen vorzustellen“, bedauerte am Sonnabend Jürgen Meyer (parteilos) als Bürgermeister der SG Elbtalaue, dass ein großes Treffen coronabedingt nicht möglich war. Gleichsam freute er sich sehr, dass Reinhold Suhrau (UWG) ihn als Dömitzer Bürgermeister der Festungsstadt dennoch für ein Treffen im kleinen Kreis eingeladen hatte – nebst einem Kaffee auf dem Suhrauschen Anwesen in Heidhof. Eben auch, um die Flamme der Partnerschaft am Lodern zu halten. Schließlich ist der länderübergreifende Austausch, der während der Pandemie nur eingeschränkt stattfinden konnte, wichtig – etwa für das Thema Eisenbahnbrücke, zumindest bei der dritten Ausbaustufe: Nachdem die Bögen und Pfeiler des historischen Bauwerks, das sich in Rudimenten nur wenige hundert Meter weiter südöstlich der Straßenbrücke auf niedersächsischer Seite befindet, saniert wurden, der erste Bogen begehbar gemacht wurde, soll diese Brücke in der zweiten Phase komplett begehbar werden, ein Fahrstuhl sowie ein Infozentrum eingebaut und Parkplätze angelegt ­werden.

Danach soll es für die SG Elbtalaue und die Stadt Dömitz an die touristische Vermarktung des Ensembles gehen. Spätestens in fünf Jahren möchte Meyer den zweiten Abschnitt abgeschlossen und ein tragfähiges Konzept für die dritte Stufe vorweisen.

Der 30. Brückengeburtstag in 2023 soll übrigens – wenn es möglich ist – wieder groß begangen werden, ähnlich der Feier zum 25. Obwohl die SG Elbtalaue mit der Ausrichtung an der Reihe ist, sei ein Festakt im Dömitzer Kulturhaus, wo in diesem Jahr Kegelbahn und Garage abgerissen werden und umfassende Sanierungen anstehen, wünschenswert, unterstreichen Suhrau und Meyer.

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