Paddeln im Zeichen des Hasen

20 Jahre Seeadler Elbtalaue-Wendland: Drachenbootcup in Gartow am 24. Juni

bv Gartow. Bald klingen über dem Gartower See wieder dumpfe Trommelschläge: Am Sonnabend, dem 24. Juni, lädt der Gartower Drachenbootverein „Seeadler“ zum Drachenbootcup nach Gartow. Und da Drachenboote ursprünglich aus China stammen, wird in diesem Jahr im Zeichen des Hasen gepaddelt – angelehnt an den chinesischen Kalender. Nach einer langen Pause konnte der rührige Drachenbootverein im vergangenen Jahr bekanntlich erstmals nach langer Corona-Pause wieder den beliebten Wettbewerb veranstalten.

Der regionale Funcup, der Teams aus ganz Norddeutschland anlockt, weist eine Besonderheit auf: „Wir sind eine reine Mixed-Regatta – es müssen immer Frauen mit im Boot sitzen“, informiert der Vorsitzender der Seeadler, Dirk Meißner. Und wie immer folgt auf die Rennen eine Mittsommernachtsparty. So ist es auch in diesem Jahr geplant – besonders, weil ein runder Geburtstag gefeiert wird: Die Seeadler wurden vor genau 20 Jahren gegründet.

Die „BorstelerSeitenstecher“ sindzum zweiten Mal dabei

Wie Meißner mitteilt, haben ein Dutzend Teams in diesem Jahr zugesagt. Das ist laut Meißner „ein Hauch mehr als im Vorjahr“, aber immer noch weniger als in den Jahren vor Corona. „Es gab Zeiten, da tummelten sich über 500 Aktive aus 25 Drachenboot-Teams beim Gartower Drachenbootrennen“, berichtet der Vorsitzende. In den nächsten Jahren werde sich das wieder steigern, auch wenn „der allgemeine Hype etwas nachgelassen“ habe.

Der Zeitplan für Sonnabend, 24. Juni, steht: Das Teamcaptainsmeeting erfolgt gegen 9.30 Uhr. Anschließend, ab etwa 10 Uhr, messen sich die Teams aus ganz Norddeutschland. Um nur einige zu nennen: „Wir haben Drachenbootteams aus Hamburg, Schwerin, Lüneburg und Berlin zu Gast, und natürlich aus der Region: aus Lüchow, Nienwalde und Arendsee. Die Firmenmannschaft Clage aus Lüneburg ist das erste Mal am Start. Beide Drachenbootvereine aus Arendsee sind dabei, sowie ein neues Mischteam, was in der Kategorie Ü50 trainiert. Das hat sich zwar erst 2023 zusammengefunden, hat aber bereits die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft und sogar zur Europa-Meisterschaft geschafft“, berichtet Meißner.

Um einige Namen zu nennen: Die „Borsteler Seitenstecher“ kommen zum zweiten Mal. Alte Hasen sind die Frauen und Männer von Fox-Training, ebenso wie die „Hanseatic Dragons“ und die „SVN Aquaglider“ aus Hamburg. Auch die „Black Ü30 Pearls“ aus Berlin waren früher schon in Gartow, ebenso wie das „Dreamteam Nienwalde“, die „Altmark Haie“ oder die „Seadragons Arendsee“. Zum ersten Mal am Start sind auch die „Zuarin Masters“ aus Schwerin.

Besonderheit:Frauen müssenimmer an Bord sein

Gegen 10 Uhr fällt der erste Startschuss. „Anschließend sind wir bis mindestens 18 Uhr auf dem See unterwegs. Das Finale ist für 19 Uhr geplant – wahrscheinlich sind wir etwas eher fertig“, betont Meißner, der sich freut, dass die örtliche Feuerwehr erneut Sicherheitsunterstützung mit ihrem Boot leistet.

Gefahren wird in den Diszi­plinen Kurzstrecke (200 Meter) sowie auf der Langstrecke, den „Zwei Gartower Seemeilen“. Auch gibt es die Diszi­plin Verfolgung.

Bei den Bootsbesatzungen müssen mindestens vier Frauen beziehungsweise Mädchen mitpaddeln. Die Höchstzahl pro Drachenboot ist auf 18 Paddlerinnen und Paddler beschränkt, die Mindestzahl auf 14. Auch bei den Jugendmannschaften ist eine Trommlerin respektive Trommler Pflicht, ein Steuermann oder eine Steuerfrau wird gestellt. Teilnahmeberechtigt sind Schüler ab 14 Jahren. Als Bootstyp wird das „europäische Standard-Drachenboot“ genutzt.

Wie Meißner berichtet, gibt es Drachenbootsport in Gartow seit 2002. Der Drachenbootverein Seeadler Elbtalaue-Wendland, so der ganze Name, praktiziert Rennsport und trainiert regelmäßig für diverse überregionale Regatten. „Im Gegenzug zu der allgemeinen Entwicklung des Drachenbootsports in Richtung Kanurennsport betreiben wir Seeadler aber auch eine intensive Pflege der ursprünglichen Tradition – so wie es auch in der Satzung des Deutschen Drachenboot Verbands vorgeschrieben ist“, so Meißner.

Vor allem bei der Ausrichtung von Drachenbootrennen bemühen sich die Seeadler deswegen um ansprechende Rahmenbedingungen – eine Mühe, die weit über die Kreisgrenzen hinaus anerkannt wird. Im September 2005 wurden in Gartow sogar die 15. Deutschen Drachenboot-Meisterschaften ausgerichtet.

Bei allem professionellen Aufwand: „Das Gartower Sonnenwendfest ist keine kommerzielle Veranstaltung, sondern ein Produkt aus der ehrenamtlichen Mitarbeit vieler Beteiligter aus der ganzen Region, nicht zuletzt der Aktiven, die das Drachenbootrennen erst zum Fest machen“, betont Meißner.

Speisen und Getränke gibt es zu moderaten Preisen. Grillen ist nur an den ausgewiesenen Stellen gestattet, Team-Pavillons und Zelte können ab dem 23. Juni ab 14 Uhr aufgebaut werden. Infos: www.dieseeadler.de.