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Das große Glück im Café Edelweiß

Menschen, die 70 Jahre lang verheiratet sind, haben die meiste Zeit ihres Lebens gemeinsam verbracht. Der Begriff Gnadenhochzeit rührt daher, dass den Eheleuten Gottes Gnade zuteil wird, die ihnen nicht nur eine harmonische Ehe, sondern auch ein langes Leben beschert hat. Das gemeinsame Leben von Giesela und Gerhard Weinlich begann allerdings schon vor 71 Jahren – 1949. Die frisch Verliebten tanzten damals zu Rudi Schurikes Schlager “Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt …”, im Café Edelweiß, in Wittenberge an der Elbe. Am 4. Dezember 1949 verlobten sich die damaligen Kollegen – und nach der seinerzeit üblichen Wartezeit von einem Jahr gaben sie sich am 11.11.1950 um 11.11 Uhr in Remscheid das Jawort. “Die närrische Uhrzeit war wohl eher Zufall”, berichtet Tochter Andrea, eines von zwei Kindern der Weinlichs – sie hat noch den älteren Bruder Volker. Heute lebt das Paar in der Seniorenwohnanlage in Norderstedt. Aber Jahrzehnte ihres Lebens verbrachte die Familie in Hitzacker.

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Bunter Lichterglanz an Landmaschinen

Lichterglanz – das ist in diesem Jahr eines der wenigen Elemente, welches an einstige Weihnachtsfeste erinnert. Aber auch dabei gibt es Neues: Mit Lichterketten und winterlichen Figuren, mit Tannenbaum oder überdimensionalen Geschenken geschmückte Schlepper gehören nicht zu den bekannten Bräuchen. Rund 50 solcher Gefährte waren am Mittwoch rund fünf Stunden durch das Kreisgebiet unterwegs. Einesteils, um trotz Corona ein wenig Besinnlichkeit zu verbreiten, wie es Daniel Harneid sagte, um etwas weihnachtliche Stimmung zu den Menschen zu bringen, wie ein Mitstreiter von “Land schafft Verbindung” fortfuhr.

“Es war die Leistung eines Teams”

Es ist ihr Team, auf welches Irene Burmeister als erstes hinweist, wenn man sie fragt, wie sie das geschafft hat: Viele tausende Päckchen zu packen, Hunderte davon Jahr für Jahr, voller Enthusiasmus, mit selbstgestrickten Mützen und Schals, mit Buntstiften, Kuscheltieren, mit Spielzeug und Süßigkeiten. Für Menschen, die sie höchstwahrscheinlich nie persönlich kennenlernen wird. Es ist Nächstenliebe, es ist Völkerverständigung, es ist die Freude, jemand anderem eine Freude zu bereiten.

Stadt schreibt Geschichte(n)

Wer weiß denn schon, dass Liborius Kleppin 1534 im Pfarrhaus von Hitzacker lebte, obwohl die Pfarrstelle noch besetzt war von Busso Predöhl, dem letzten katholischen Kaplan? “Kleppin ist der Erste, von dem wir wissen, dass er dort lebte. Und von allen anderen – bis heute – wissen wir es auch, dank sehr genauer Recherchen”, erläutert Klaus Lehmann, Leiter des Heimatmuseums und Initiator der Aktion “Häuser erzählen”: Auf kleinen Fahnen, die an den historischen Gebäuden auf der Insel genannten Altstadt von Hitzacker angebracht wurden, wird mit einem kurzen, informativen und oft amüsanten Text über das jeweilige Haus berichtet.