„Ylenia“ und „Zeynep“ wüteten

Traurige Bilanz der Sturmserie: Lüchow-Dannenberger stirbt

rg/jz/bv Lüchow-Dannenberg. Zahllose Bäume, die auf Straßen, Schienen und Gebäude kippten, ausgefallene Fähr- und Zugverbindungen, geschlossene Schulen: Sturmtief „Ylenia“ machte den Auftakt der Sturmserie, die über das Wendland hinwegfegte und wütete heftig am Donnerstag. Nahezu ununterbrochen waren Feuerwehren, Straßenmeistereien und Betriebshöfe im Einsatz, um Straßen freizuräumen oder Gebäude zu ­sichern. Es kam zu mehreren Unfällen und auch einem sturmbedingten Brand – und im Nachbarlandkreis Uelzen starb ein 37-jähriger Lüchow-Dannenberger, als ein Baum auf sein Auto stürzte. Das tragische Unglück ereignete sich nach Polizeiangaben am Donnerstagmorgen um 9 Uhr. Der 37-Jährige war auf der Landesstraße 252 zwischen Bad Bevensen und der Bundesstraße 4 unterwegs, als eine rund 60 Zentimeter starke Eiche auf seinen Skoda Octavia stürzte. Der Fahrer starb in den Trümmern seines Wagens.

Im Kreisgebiet kam es zu zwei Unfällen infolge des ersten Sturms: Um kurz vor 6 stieß ein Auto auf der Kreisstraße 27 zwischen Zernien und Riebrau gegen einen auf der Straße liegenden Baum, kurz darauf musste ein Autofahrer nahe Hitzacker einem umgestürzten Baum ausweichen und landete im Graben. Ein nachfolgendes Auto krachte in den Baum. Bei den beiden Unfällen kamen die Autoinsassen mit leichten Blessuren davon.

Dann folgte Orkantief „Zeynep“ – und machte am Freitag und Sonnabend sichtbar, wie wichtig die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehren in Lüchow-Dan­nenberg ist. Nachdem der Sturm am Freitagabend gegen 18.30 Uhr Lüchow-Dannenberg erreicht hatte, arbeiteten die Wehren in Lüchow-Dannenberg teilweise bei Orkanböen rund 200 Einsätze im Kreisgebiet ab. In der Samtgemeinde (SG) Lüchow rückte die Wehr 87 Mal aus, in der SG Elbtalaue 72 Mal und in der SG Gartow 38 Mal. Die Straßenmeistereien und Bauhöfe waren ebenfalls im Dauereinsatz.

Das Wichtigste: Feuerwehr und Polizei meldeten keine schweren Verletzungen. Durch die Folgen des Orkans wurde in Lüchow-Dannenberg nur eine Frau bei einem Autounfall leicht verletzt, teilt die Polizei mit.

Äste oder umgestürzte Bäume hätten bis Sonnabendvor­mittag zu insgesamt sieben ­Verkehrsunfällen auf Lüchow-Dannenberger Straßen ­geführt.

Große Spuren hinterließ Orkan „Zeynep“ zum Beispiel auf der Bundesstraße 493 zwischen Trebel und Gartow sowie der Landesstraße 256 zwischen Groß Gusborn und Grippel. „Diese Straßen waren die ganze Nacht voll gesperrt, weil immer wieder Bäume umstürzten und ein Arbeiten für die Einsatzkräfte lebensgefährlich gewesen wäre“, sagt Feuerwehr-Pressesprecher Heiko Bieniußa. „Bei Windstärken von an die 100 Stundenkilometern muss man erst einmal mit der Drehleiter auf 15 Metern Höhe arbeiten können. Ich bin stolz auf diese Leute, die in den vergangenen Tagen ­alles gegeben haben, um für Sicherheit in Lüchow-Dannenberg zu sorgen“, teilt Kreisbrandmeister Claus Bauck mit.

Sein Dank galt auch den vielen helfenden Landwirten und den Straßenmeistereien, die zu rund 100 Einsätzen ausrückten. In der Leitstelle gingen laut Kreisfeuerwehr Hunderte Notrufe ein, dort arbeiteten in der Spitze fünf Disponenten gleichzeitig.

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