2023: Jahr der Veränderungen

Feuerwehren schauen zurück und nach vorne

hbi Regional. Nichts ist so beständig wie der Wandel – damit könnte man das Jahr 2023 aus Sicht der Freiwilligen Feuerwehren gut beschreiben. In aller Munde war im vergangenen Jahr der Wechsel an der Spitze der Kreisfeuerwehr: Nach zwölf Jahren im Amt des Kreisbrandmeisters übergab Claus Bauck die Dienstgeschäfte im September an seinen Nachfolger Henning Peters. „Geerbt“ hat Peters dann auch gleich ein Großprojekt: den Neubau der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Dannenberg. Im Herbst konnte Richtfest am zweiten Bauabschnitt gefeiert werden. Die Bauarbeiten sind sehr weit fortgeschritten und werden in diesem Jahr abgeschlossen, sodass dann nahtlos mit dem dritten Bauabschnitt gestartet werden kann.

Modernisierung schreitet weiter voran

Weit mehr Bedeutung für die öffentliche Sicherheit haben die Feuerwehr-Projekte in den Samtgemeinden (SG). Denn als Träger des Brandschutzes kümmern sich die SG um den Aufbau und die Ausrüstung der Wehren. In der Elbtalaue ist man bereits seit einigen Jahren dabei, den sogenannten „Brandschutzbedarfsplan“ umzusetzen, und ist dabei auf einem guten Weg.

In Metzingen wurde der Neubau des Feuerwehrhauses nahezu abgeschlossen, sodass demnächst der Umzug der Feuerwehr Göhrde-Metzingen erfolgen kann. Das Feuerwehrhaus in Damnatz wurde durch einen Anbau erweitert. Gleich doppelten Grund zur Freude hatten die Einsatzkräfte in Jameln: Sie bekamen im Sommer neben einem neuen Tanklöschfahrzeug auch noch einen neuen Mannschafts-transportwagen. Da die Drohne der Feuerwehr Gülden bei einem Einsatz beschädigt wurde und neu beschafft werden musste, hat man sich in der Elbtalaue in diesem Zuge für eine Verbesserung entschieden und ein deutlich hochwertigeres Fluggerät beschafft. Andreas Meyer, Gemeindebrandmeister der Elbtalaue, bezeichnet diesen Schritt als „Quantensprung in der Luftunterstützung“. Insgesamt konnten so in der SG Elbtalaue 2023 rund 5,5 Millionen Euro in den abwehrenden Brandschutz investiert werden. Weitere Projekte, wie Neubauten in Neu Darchau und Quickborn, mehrere neue Einsatzfahrzeuge, darunter zwei hochgeländegängige Unimogs, sind in der Vorbereitung.

Auch in der SG Gartow ist man mit der Modernisierung der Feuerwehren einen Schritt weiter: Nachdem bereits 2019 der Fuhrpark der SG-Feuerwehr modernisiert wurde, plant man die nächsten Maßnahmen: So soll ein großer Stromerzeuger angeschafft werden, um die gemeindliche Einsatzleitung, das Feuerwehrhaus in Gartow und auch das Rathaus im Notfall mit Strom versorgen zu können. Damit reagiert man auf die Unwetterlage im Februar 2022. Die Feuerwehr Schnackenburg wird ein neues Feuerwehrhaus bekommen, die Planungen dafür sind weit fortgeschritten.

Die SG Lüchow hat im vergangenen Jahr ein Konzept zur Umsetzung ihres aktuellen Brandschutzbedarfsplans vorgelegt. Einige der dort empfohlenen Maßnahmen wurden bereits umgesetzt, die Planungen weiterer Maßnahmen laufen auf Hochtouren. Neue Fahrzeuge gab es im vergangenen Jahr für die Wehren in Nienbergen und Wustrow. Die Ortsfeuerwehren Plate und Dünsche werden neue Feuerwehrhäuser bekommen, zudem ist die Beschaffung weiterer Tragkraftspritzenfahrzeuge mit Wasser (TSF-W) geplant.

Alle drei Samtgemeinden konnten nach langer Vorbereitungsphase im vergangenen Jahr ihren gemeinsamen Atemschutzpool realisieren. Dafür wurden insgesamt 400 000 Euro investiert. „Jetzt haben wir in allen Feuerwehren im Landkreis die gleiche Atemschutztechnik im Einsatz.“

Eine der größten Herausforderungen ist aber das Personal. Zum einen müsse man die neue „Modulare Truppausbildung“ kreisweit umsetzen. Dabei sind von der Kreisausbildung über die SG-Feuerwehren bis in die Ortsfeuerwehren alle Akteure gefordert. Michael Schalon, Gemeindebrandmeister der SG Lüchow, äußert aber noch eine andere Sorge: „Die geburtenstarken Jahrgänge kommen jetzt langsam ins Rentenalter und scheiden aus dem Einsatzdienst aus. Wir müssen unseren Fokus darauf richten, die aktuelle Personalstärke zu halten und ausgeschiedenes Personal durch neue Einsatzkräfte zu ersetzen.“ Glücklicherweise bleiben bislang große Schwankungen aus, die Zahl der Einsatzkräfte liegt derzeit kreisweit stabil bei etwa 3 000.

Dieser Beitrag wurde unterstützt durch avacon.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert