Sphärisches gestaltet mit Handpans
kek Groß Schmölen. Warum nicht einmal die Adventszeit und dazu entspannende Klänge in einer Jurte verleben? So etwas gab es, und zwar am 10. Dezember in dem zwischen Neu Kaliß und Polz gelegenen Ort Groß Schmölen. Dort gibt es das Anwesen von Angelika Marder, einer Frau, die beruflich, und damit auch mit Ortswechseln einhergehend, schon viel erlebt hat. Die 59-Jährige, die therapeutisch mit Jugendlichen arbeitet und die es nach Groß Schmölen zog, „weil das hier einfach schön und nicht so hektisch wie in einer Großstadt ist“, siedelte auch eine mongolisch-mecklenburgische Jurte auf dem geräumigen Grundstück an, um diese in ihre Arbeit einzubeziehen.
Und da der vor vier Jahren von Pastorin Inga Roetz-Millon ins Leben gerufene „Lebendige Adventskalender“ auch nach ihrem Fortzug weitergehen sollte – was lag da näher, als diese Attraktion in die Adventszeit mit einzubinden?
Was passt nun zu einem Rundzelt für eine Musik? Keine normale natürlich. Und so ergab es sich, dass das Künstlerpaar Suhana & Castano zu einem ebenfalls nicht alltäglichen Auftritt gebeten wurde.
Dazu lieferten die beiden Polzer eine Musik, die überhaupt keiner Richtung zugeordnet werden kann. Die Stücke waren namenlos, wie auch ihre Umsetzung. „Wir spielen einfach, und wie die Stücke dann zu hören sein werden, ergibt sich immer aus der momentan herrschenden Atmosphäre“, so Trommler Castano.
Dieser beherrscht sein Metier, mit klanglichen Verzierungen umzugehen. Suhana dagegen lieferte ergänzend dazu einen Grundrhythmus mit einer unveränderlichen Grundmelodie. Die Instrumente sind sogenannte Handpans aus Edelstahl, also „Handpfannen“, die in ihrer Gestalt wie kleine, flache Ufos aussehen. Die darin eingearbeiteten Dellen sorgen für verschiedene Töne, die übrigens in der Schumann-Resonanzfrequenz erklingen – mit Tönen, die auf dem Kammerton 432 Hz basieren.
Und die Wirkung? „Ich könnte den ganzen Tag nur so daliegen und mich entspannen“, meinte die Gastgeberin danach. Ein junges Mädchen aus Berlin mit arabischem Hintergrund gestand: „Mir kamen die Tränen!“ Ein weiterer Gast hatte das Gefühl, „als würde ich in einem Schwarm voller Sternschnuppen sein und mit ihnen durch das Weltall fliegen“.
Und dann gab es noch eine Überraschung ganz eigener Art, die demjenigen, der schon einmal das Glück hatte, des Winters ein derartiges Nomaden-Zuhause in der Mongolei, Kirgistan oder Kasachstan besuchen zu können, geläufig gewesen wäre: Hier herrschte eine derartige bullige Hitze, dass die Tür geöffnet werden musste. Das „Originale“ an dem Zelt ist nämlich die Heizmöglichkeit, die weder Strom noch Gas verbraucht, sondern einfach nur nachhaltiges Holz. Was bedeutet: Weihnachten in der Jurte heißt Weihnachten in einer besonderen gemütlich-entspannenden Umgebung.