„Eine ganz spontane Entscheidung“

Bocklebener Jörg Buttnop organisierte Großspende für Ahrweiler

bv Clenze. Es sei eine ganz spontane Entscheidung zu Hause beim Abendbrot mit der Familie gewesen, erklärt Jörg Buttnop, Landwirt aus Bockleben: „Wir fragten uns angesichts der Bilder der verheerenden Fluten: Wie können wir helfen?“ Eine Geldspende, oder lieber Sachgüter – und die selbst hinbringen? Letzteres habe er mit seiner Tochter Carlotta Hahlbohm entschieden, mit der er gemeinsam seinen Betrieb leite. Buttnop habe auf einen Aufruf der Vereinigung „Land schafft Verbindung“ reagiert: Fabian Bünger aus Uelzen habe per WhatsApp nach einem Transporteur gesucht – und habe 531 Anrufe bekommen, von Landwirten, die helfen oder spenden wollten. „Das funktioniert“, freut sich Buttnop. Er habe dann bei Voelkel angefragt, die sich sofort zu einer großen Saftspende bereit erklärten. Außerdem habe der Safthersteller „einen großen 40-Tonner-Auflieger zur Verfügung gestellt, mit dem wir die Spenden mit einer Zugmaschine von uns vor Ort bringen können“.

Vor Ort heißt: nach Steinbergsmühle, sieben Kilometer vom besonders betroffenen und verwüsteten Ahrweiler entfernt. Da die dortige Situation schwierig sei, aber viele Helfer bereitstünden, komme ein Lotse zu dem Lkw, um sie durch die engen Gassen zu führen. Dasselbe beim Lebensmittelverarbeiter Grocholl: Die Firma habe sofort ihre Hilfe zugesagt – wie alle Beteiligten ehrenamtlich, Buttnop zahlt sogar die Transportkosten aus eigener Tasche. Als Fahrer habe er seinen Angestellten Andreas Paul gewinnen können, der in seiner Freizeit fährt, und seinen Freund Wolfgang Struck (66), einen pensionierten Bundespolizisten, der „sofort Ja“ gesagt habe. Erste Station Ende vergangener Woche war Voelkel in Pevestorf, dann ging es zu Grocholl nach Clenze, wo Bratkartoffeln gebunkert wurden, danach nach Uelzen, wo Folien, Lebensmittel, Wassercontainer sowie Hydraulik- und Motoröl geladen wurden. Weitere Spenden kamen von den Firmen Uelzena, Agravis, Landhandel Peters und Schöller. Paul und Struck fuhren anschließend direkt in das Katastrophengebiet und kehrten noch in der Nacht zurück.

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