Erst Prinz, nun König

Manuel Hein regiert über Dannenbergs Gilde

rs Dannenberg. Es war ein Wagnis, das Dannenbergs Schützengilde mit den zahlreichen Veränderungen ihres Schützenfestes 2022 einging: Aus Rücksicht auf die Betroffenen des Ukraine-Krieges gab es keinen Zapfenstreich, stattdessen ein Platzkonzert; ein Kinderkönigspaar wurde nicht ermittelt; das Preisschießen blieb – auch zur Abwehr des Coronavirus – aus. Die Tombola zum Königsfrühstück fiel weg. Das abschließende Feuerwerk wurde gänzlich gestrichen. Wie würde dies wohl angenommen werden? „Gut“, resümierte Gilde-Präsident Sven Stoedter am Sonntag, dessen Vereinigung für die Flexibilität viel­faches Lob erhalten hatte, unter anderem von Lüchow-Dannenbergs Landrätin Dagmar Schulz – auch, weil man bei gleich drei Anlässen Geld für die Lüchow-Dannenberger Tafel einwarb: beim Platzkonzert, beim Königsfrühstück und beim Ummarsch am Donnerstag, wo die Gilde für jeden teilnehmenden Marschierer pro Kilometer einen Euro stiften wollte. 5 000 Euro kamen so für Bedürftige ­zusammen, die Kunden der Tafel sind.

Ob begeistert von diesem Umstand oder wegen der aktiven Akquise der Gildebrüder – fest steht: Während des Festes konnten gleich acht neue Mitglieder (sechs in der Garde, einer bei den Jägern, und eines bei der Damengruppe) geworben werden, sodass die magische Marke von 200 wieder überschritten werden konnte.

Das dürfte auch den neuen König Manuel Hein freuen. Der 43-jährige Breselenzer (Garde) folgte mit der besten von zwölf Zwölfen auf den seit 2019 amtierenden König Thorsten Pils (Jäger). Letzterer mochte sich auch nach drei Jahren nicht so recht von seinem Amt trennen. Bei der Aufforderung, die Insignien zu überreichen, antwortete er dem Obergildemeister Kurt Behning nur kurz mit „Nö!“, tat es dann aber doch. Pils hatte mit seiner Königin Birgitt am Mittwoch bei seinem letzten großen öffentlichen Auftritt das schmissige Platzkonzert auf dem Marktplatz genossen. Da aber sein Platz dauerhaft von Sonne beschienen war, hatten Kameraden ihm scherzhaft den Beinamen „Der Sonnenkönig“ verpasst. Hein, der in Dannenberg ein Telekommunikationsgeschäft betreibt, ist seit 2018 in der Gilde, in der Session 2019/2020 bildete er mit seiner Lebensgefährtin Mandy Hermann das Prinzenpaar der Karnevalsgemeinschaft ­Jameln-Breselenz. Nun sind sie das Dannenberger Königspaar.

Übrigens: Bislang als einzige Gilde respektive als einziger Schützenverein hatten die Dannenberger das Angebot des DRK genutzt, einen Testbus einzusetzen. Den Zuschauerzuspruch auf dem Festplatz beschrieb Präsident Stoedter als insgesamt gut, schränkte aber ein, dass es zahlreiche parallel stattfindenden Veranstaltungen gegeben habe.

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