Frauen zum Handwerk ermutigen

Studie überrascht mit hohen Zufriedenheitswerten

lk Lüchow. Entscheiden sich Frauen bewusst für einen Handwerksberuf, haben sie nicht nur sehr gute Zukunftsaussichten, sondern sind häufig auch besonders erfüllt mit ihrer Berufswahl. Dies belegt eine Studie von Dr. Ann-Kathrin Blankenberg vom Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik und Mittelstandsforschung der Georg-August-Universität Göttingen, in der fast 2 000 Handwerkerinnen und Handwerker befragt wurden. Frauen äußern in der Studie „Handwerksstolz“ besonders hohe Zufriedenheit mit ihrem Beruf. 86,6 Prozent der befragten Frauen gibt der Handwerksberuf ein gutes Gefühl (Durchschnitt aller Befragten liegt bei 78,2 Prozent).

86,8 Prozent der befragten Handwerkerinnen sehen in ihrem Beruf ihre Leidenschaft (Durchschnitt aller Befragten 83,3 Prozent).

Erfreulich ist zudem, dass sich viele Frauen im Handwerk ehrgeizige berufliche Ziele stecken. So wird jeder fünfte Handwerksbetrieb inzwischen von einer Frau geführt. Und 3 436 erfolgreiche Absolventinnen haben 2019 mit der Meisterprüfung den Grundstein für eine Selbstständigkeit im Handwerkgelegt. Für Braumeisterin Doreen Gaumann kann das dennoch nur ein Anfang sein: „Ich bin jetzt seit zehn Jahren in diesem Beruf und werde anerkannt. Aber es ist leider immer noch etwas Besonderes.“ Eine Erklärung, warum immer noch wenige Frauen den Schritt in einen gewerblich-technischen Beruf wagen, hat Doreen Gaumann parat: „Viele Frauen haben Sorgen, dass sie nicht anerkannt werden, man sie nicht respektiert oder sie den Beruf körperlich nicht schaffen“, erklärt die 29-jährige Braumeisterin. „Am Ende kommt es aber drauf an, was man draus macht. Man wächst mit jeder Situation und jedem Erlebnis, das man hat.“ Gaumann hat direkt nach dem Abitur eine Ausbildung zur Brauerin und Mälzerin gemacht. 2015 schloss sie die Meisterausbildung ab und ist seitdem in einer kleineren Brauerei tätig. Sie schätzt daran die Abwechslung und an allen Prozessen beteiligt zu sein, vom Einkauf bis zur Abfüllung.

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