Großes in kleiner Kommune

Informative Gemeindeversammlung in Damnatz

rs Damnatz. Mit leichter Verspätung begann am Sonntag die Gemeindeversammlung im Damnatzer Hotel-Restaurant Steinhagen: Der Grund: Immer weitere Stühle und Tische mussten in den Saal getragen werden. Der Zuspruch nach – fast auf den Tag genau – drei Jahren Corona-Pause auf die basisdemokratische Veranstaltung war enorm. Letztlich hatte sich knapp ein Drittel aller rund 350 in der Gemeinde ansässigen Bürgerinnen und Bürger sowie einige Gäste – so die Bürgermeisterin aus Langendorf und ihr Amtskollege aus Gusborn sowie die Rüterberger Ortsvertrauensperson André Sawatzki – eingefunden.

Es war aber auch viel in der kleinsten Kommune der Samtgemeinde Elbtalaue, deren Einwohner enorm aktiv sind, passiert. Darüber informierte Bürgermeister Torsten Schulz und die weiteren sechs Gemeinderatsmitglieder in einem Rahmen, mit Kaffee und Kuchen, der eher an ein großes Familienfest erinnerte. Überdies referierte der Fotograf Helmut Schnieder sachkundig über den Sternenhimmel und den Heldbock.

Persönlich begrüßte Schulz die anwesenden Neu-Zugezogenen, bevor er seine prall mit Informationen gespickte einstündige Ansprache begann, die Rück-, Ein- und Ausblicke auf das Leben in Damnatz gab. Stillstand habe es trotz der Pandemie zu keiner Zeit in der Elbgemeinde gegeben, freute er sich. Sogar ein Projekt, das bundesweit für Interesse sorgt, habe man angeschoben – und erst jüngst bei der Grünen Woche vorgestellt, nämlich das Blühpatenprojekt, für das man 2020 hoffte, 100 Paten zu finden. 241 davon sind es mittlerweile, die Blühflächen auf rund drei Hektar Fläche unterstützen. Parallel wurde zudem noch ein inhaltlich ähnlich gelagertes Wegrain­projekt begonnen (Kiebitz berichtete). Man hat „Verweilplätze aufgehübscht“, dank der Unterstützung der Gemeinde Langendorf, die eine Ausgleichsfläche zur Verfügung stellte, den Elberadweg erweitert. „Leider nicht in dem Umfang wie erhofft“, schränkte Schulz ein. „Denn der Abschnitt zwischen der Straßenelbbrücke und Kaltenhof blieb wegen mangelnder Ausgleichsfläche unberücksichtigt.“ Man habe das Projekt Mehrzweckraum abgeschlossen. Und erst jüngst wurde eine E-Ladesäule an der Damnatzer Kirche eingeweiht.

Dann lieferte Schulz anhand von Bespielen einen spannenden Einblick in die aus kommunaler Sicht bedeutsame Grundsteuerreform: Rund 45 000 Euro nimmt die Gemeinde jährlich damit ein. Und diese Summe soll sich auch nach der Reform, die mehr Gerechtigkeit bezüglich Wohn- und Grundfläche bringen soll, ab 2025 ergeben. Der aktuell ohnehin mit 400 Prozent vergleichsweise geringe Hebesatz könnte sich deshalb sogar nach unten entwickeln. Wer noch Fragen zur Grundsteuer­reform habe, könne sich gern beim Bürgermeister melden.

Auch finanziell steht Damnatz gut da: Da man vorsichtig kalkuliert hatte – etwa durch Corona mit Einbrüchen in der Einkommenssteuer gerechnet hatte – ist ein Guthaben von rund 170 000 Euro aufgelaufen, in dem ein Überschuss von 31 000 Euro noch nicht eingerechnet ist. Man sei schuldenfrei, nutze weder Darlehen noch Kassenkredite. Das eröffne den Spielraum, Zukunft zu planen. Etwa hinsichtlich der Anpflanzung neuer Apfelbäume am Ortsausgang in Richtung Seybruch, wo etliche Exemplare der Allee abgeholzt werden mussten, bei der Einrichtung eines Jugend-Mutter-Vater-Kind-Abenteuerspielplatzes, bei der Umrüstung in die Jahre gekommener Verteilerkästen, bei der Sanierung der Straßenseitenräume, bei der Umsetzung von innerörtlichen Geschwindigkeitsreduzierungen, die nicht nur durch entsprechende Schilder umgesetzt werden sollen, sowie auf die nachträgliche Genehmigung der Umnutzung der Schule zu einem Kindergarten.

Eine Übersicht zu dem Dorferneuerungsprogramm, für das man sich gemeinsam mit Langendorf und Gusborn im Juli 2022 beworben hat, präsentierte Gemeinderatsmitglied Wolfgang Schmidtke. Jenes baut im Wesentlichen auf jenem aus dem Jahr 1996 auf, ist aber um energetische Maßnahmen erweitert. Man hoffe, im ersten Rutsch in diesem Frühjahr berücksichtigt zu werden, dann könne sich eine Planungs- und Umsetzungsphase anschließen. Sogar eine Vision der Wärmenahversorgung habe man auf der Agenda.

Abschließend stellte Schulz den Veranstaltungsplan der Gemeinde vor: Schon am kommenden Sonnabend bietet Gerhard Basedow ab 14.30 Uhr im Restaurant Steinhagen einen Bildervortrag über die Dorfgeschichte. Das Osterfeuer gibt es am 8. April, ein Blühfest Ende Juni sowie in Landsatz ein bislang noch nicht terminiertes Diner-en-blanc sowie einige monatlich wiederkehrende Treffen.

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